Die Karibikinsel Hispaniola wurde in den letzten Tagen von zwei tropischen Wellen erfasst. Dabei starben in Haiti und der Dominikanischen Republik mehrere Menschen.
Nach Angaben haitianischer Behörden traten in der Stadt Léogâne mehrere Flüsse über die Ufer, ein Mensch starb in den Fluten. In Léogâne wurden beim schweren Erdbeben vom 12. Januar mehr als 90 Prozent der Hauser zerstört. Léogâne befindet sich ca. 35 km von Port-au-Prince, der Hauptstadt Haitis entfernt. Das Gebiet wird aufgrund der hohen Abholzung ständig von Überschwemmungen heimgesucht. Der Leiter des Katastrophenschutzes, Marie Alta Jean-Baptiste berichtete, dass es auch zu Überschwemmungen in der nördlichen Stadt Gonaives, der Hauptstadt des Departements Artibonite, kam.
Unterdessen kündigte die Regierung Haitis die teilweise Aufhebung der Alarmstufe Orange in den Abteilungen Südost, Süd, West und Nord an. Die für den Rest des Landes bestehende Alarmstufe Gelb wird ebenfalls aufgehoben, da die Prognosen eine Verbesserung des Wetters vorhersage. Haiti bleibt allerdings unter dem Einfluß einer tropischen Welle, welche das Land und die benachbarte Dominikanische Republik heimsuchen. In der Dominikanischen Republik wurden mindestens zwei Menschen bei Überschwemmungen getötet, mehre Personen werden vermisst. Für das kommende Wochenende sind anhaltende Regenfälle mit Gewittern und starken Böen gemeldet. Das nationale Hurrikan-Zentrum in Miami teilte mit, es gebe eine 70- prozentige Wahrscheinlichkeit, dass ein Unwetter im Westen der Karibik innerhalb der nächsten zwei Tage zu einem tropischen Wirbelsturm werde. Manche Prognosemodelle schliessen nicht aus, dass der Sturm auch in den Golf von Mexiko ziehen und dort den Kampf gegen die Ölpest stören könnte, meldete der US-Fernsehsender CNN.