Der niederländische Staatsbürger Joran van der Sloot (22) versucht derzeit mit allen Mitteln, einer möglichen Haftstrafe in einem peruanischen Gefängnis zu entgehen. Gegenüber der Nationalpolizei von Peru bekräftigte van der Sloot mehrfach zudem seine Angst, im Hochsicherheitsgefängnis Miguel Castro in San Juan de Lurigancho den Tod zu finden.
„Ich will nicht in Peru inhaftiert sein. Ich habe Angst, dass sie mich umbringen“ soll der 22-jährige laut einer lokalen Tageszeitung erklärt haben. Er hatte erst vor wenigen Tagen den Mord an der 21-jährigen peruanischen Staatsbürgerin Stephany Flores Ramírez gestanden. Nach dem Verbrechen war er nach Chile geflüchtet, dort jedoch festgenommen und umgehend in der Nachbarstaat ausgeliefert worden. Ihn erwarten nun bis 35 Jahren Haft.
Laut dem Bericht hat van der Sloot den Wunsch geäussert, mit den US-Behörden über eine Verlegung nach Aruba zu verhandeln. Im Gegenzug wolle er nun wirklich verraten, wo die Überreste von Natalee Holloway vergraben seien. Der Teenager verschwand im Jahr 2005 spurlos auf der zu den Niederlanden gehörende Karibikinsel. Sie wurde damals zuletzt mit van der Sloot gesehen, der daher dringend verdächtigt wird, die junge Frau ermordet zu haben. Trotz zweifacher Festnahme konnte ihm der Mord bislang nicht nachgewiesen werden.
Die jüngsten Anträge des psychisch äusserst instabilen Mannes wurden nach Angaben der Polizei seinen Erklärungen beigefügt und an das zuständige Staatsministerium in Lima weitergereicht. Psychologen hatten ihm in den vergangenen Tagen Suizid-Gefahr nachgesagt, mehrfach war er in Polizeigewahrsam in Weinkrämpfen zusammengebrochen.
Van der Sloot hatte am vergangenen Montag gestanden, Flores in einem Anfall von Wut getötet zu haben, da sie kompromittierende Informationen über die Vergangenheit van der Sloots auf seinem Lap-Top entdeckte. Laut Autopsiebericht wurde die junge Studentin der Betriebswirtschaft und Tochter des Geschäftsmannes und Rennfahrers Ricardo Flores durch schwere Schläge auf den Kopf und Hals getötet, ihr Körper wies mehrere Prellungen und Schürfwunden auf.