Haiti, das von einem verheerenden Erdbeben vor acht Tagen weitgehend zerstört wurde, lehnte das Angebot einer Truppenentsendung durch die benachbarte Dominikanische Republik ab. Diese Entscheidung zwingt die Vereinten Nationen an anderer Stelle für zusätzliche Unterstützung zu suchen.
Haiti, das sich die Karibikinsel Hispaniola mit der Dominikanischen Republik teilt, hat kein gutes Verhältnis mit dem Nachbarstaat. Viel zu oft wurden Haitianer das Ziel von grausamer Gewalt und bestialischen Morden durch die Bevölkerung der Dominikanischen Republik. Menschenrechtsorganisationen prangerten des öfteren auch die offensichtliche Toleranz der dominikanischen Behörden an. Daran änderten auch die Solidaritätsbezeugungen und Hilfslieferungen der Dominikanischen Republik kurz nach dem Erdbeben nicht viel. Zu tief sitzt die erlittene Schmach der Vergangenheit.
Die Dominikanische Republik hatte ein Bataillon von 800 Soldaten angeboten, um die Mission der UN-Friedenstruppen in Haiti zu verstärken. Dieses Angebot lehnte die Regierung von Haiti kategorisch ab.
„Wir verstehen, dass die haitianische Regierung diesen Vorschlag ablehnt, teilte ein westlicher Diplomat unter der Bedingung seiner Anonymität mit. Er fügte hinzu, dass er davon ausgeht, dass die Entscheidung von Präsident René Préval gefällt wurde.
Ein UN-Beamter bestätigte inzwischen, dass Haiti den Vorschlag ablehnte und dies eine endgültig Entscheidung ohne Verhandlungsspielraum sei.
Préval sollte endlich abdanken, dieser Heuchler.