Ein starkes Erdbeben der Stärke 7,2 auf der Richter-Skala, welches Kalifornien im vergangenen April erschütterte, hat laut einem Bericht der Nasa im mexikanischen Bundesstaat Baja California die Grenzstadt Calexico (an der Ostküste der USA) um etwa 80 Zentimeter verschoben.
NASA-Wissenschaftler entdeckten die Verschiebung der Grenzstadt mit einem speziellen Radar (Aerial Synthetic Aperture Radar), welches in einer speziell modifizierten Gulfstream III installiert wurde. Die Maschine flog dabei in einer durchschnittlichen Höhe von 12,5 Kilometern, untersuchte die geologischen Störungen und analysierte die Folgen des Erdbebens. Die NASA begann bereits im Frühjahr 2009 mit ihren Untersuchung, um die Bewegung der Erde zu analysieren. Dabei wurden alle sechs Monate Karten des San-Andreas-Graben in Kalifornien produziert, um Störungen und Abweichungen an der Grenze zu Mexiko zu erkennen.
Bei einer dieser Untersuchungen entdeckten nun die Wissenschaftler nach Auswertung ihrer Daten, dass sich die Stadt Calexio um 80 Zentimeter verschoben hat. Ein interferometrisches Aperture Radar sendet dabei Mikrowellen-Impulse aus dem Flugzeug, an denen die Wissenschaftler Oberflächenverformungen, Erdrutsche oder Bewegungen großer Gletscherseen entdecken können. Die jetzige Entdeckung ist nicht die erste ihrer Art. Das Erdbeben von 8,8 Grad auf der Richter-Skala, welches Chile im Februar traf, verschob die Stadt Concepción um mehr als drei Meter. Ebenso wurde Santiago de Chile um etwa 27 Zentimeter nach Westen versetzt. Die Untersuchungen wurden dabei mit Hilfe des Global Positioning System (GPS) von Wissenschaftlern aus vier Universitäten in den USA durchgeführt. Das Erdbeben in Chile hatte auch Auswirkungen auf die Erdachse und verkürzte die Dauer des Tages um 1,26 Mikrosekunden (eine Mikrosekunde ist der millionste Teil einer Sekunde). Die Auswirkungen des Erdbebens auf Haiti, das sich die Karibikinsel mit der Dominikanischen Republik teilt, sollen ebenfalls erforscht werden.
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