Die brasilianische Staatspräsidentin Dilma Rousseff hat am Montag (24.) in Manaus im Amazonas die umstrittene Megabrücke über den Rio Negro eingeweiht. Die gewaltige Konstruktion verbindet die Amazonasmetropole mit der 27 Kilometer entfernt gelegenen Gemeinde Iranduba. Neben der Kleinstadt mit 40.000 Einwohnern sollen weitere 30 Munizipe in der Region von dem 3,5 Kilometer langen Bauwerk profitieren, welches im Rahmen des Programms zur Beschleunigung der Wirtschaft (PAC) initiiert wurde.
Bei der Einweihung der längsten über Wasser führende Brücke in Brasilien war auch Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zugegen, der vor rund vier Jahren den Grundstein für das Milliardenprojekt legte. Durch die gewaltige Investitionssumme von 1,099 Milliarden Reais – umgerechnet etwa 470 Millionen Euro und mehr als doppelt soviel wie ursprünglich veranschlagt – können über die „Ponte Rio Negro“ nun die abgelegenen Ortschaften zwischen dem Rio Solimões und dem Rio Negro einfacher und schneller erreicht werden. Neben der Brücke wurden daher auf beiden Seiten auch rund 7,4 Kilometer neue Zufahrtsstraßen geschaffen.
Die Verantwortlichen erhoffen sich durch die gewaltige Infrastrukturmaßnahme eine Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen in der Region. Nicht nur die Vereinfachung des Waren- und Personentransportes stehe dabei im Mittelpunkt, auch die sozialökonomische Entwicklung der dort lebenden Bevölkerung soll dadurch deutlich verbessert werden. Als nächster Schritt ist entlang des Bauwerks die Verlegung von Glasfaserkabel geplant, um die Menschen in den Gemeinden mit Breitbandinternet versorgen zu können.
Die Brücke mit einer vom Wasserstand des Flusses abhängigen Durchfahrtshöhe zwischen 55 und 70 Metern ist selbst für Ozeanriesen geeignet und verfügt über vier Fahrspuren sowie abgetrennte Rad- und Fußgängerwege auf beiden Seiten. Laut Angaben der Regierung des Bundesstaates Amazonas sollen mindestens 800.000 Menschen durch die Maßnahme direkt profitieren.
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