Die Regierung der kommunistisch regierten Karibikinsel Kuba hat die Banken des Landes per Dekret ermächtigt, ab dem 20. Dezember Kredite an Privatpersonen zu vergeben. Das Darlehen für unabhängige Arbeiter, private Bauern und jeden Kubaner, der bauen oder renovieren will, wird immer in kubanischen Pesos (CUP) ausgezahlt. Dabei werden die Finanzinstitute unter Berücksichtigung für die Rückzahlung des Darlehens eine Risikoanalyse beim Kreditnehmer durchführen. Ebenfalls können die Banken eine maximale Höchstgrenze des Kredits festlegen. Die Vereinbarung wurde von der Zentralbank Kubas und dem Ministerium für Wirtschaft und Planung am 21. November unterzeichnet.
Nach offiziellen Angaben haben sich seit Mitte des Jahres 2010 etwa 343.000 Personen auf Kuba selbständig gemacht. In den letzten zwei Jahren hat die Regierung an mehr als 150.000 Bauern Land verpachtet. Das bisherige Fehlen einer klaren Kreditpolitik wurde von den Ökonomen stark bemängelt, da dadurch die Vorteile der jüngsten Reformen nicht vollständig ausgereizt wurden.
Die neuen Regeln zielen vor allem darauf ab, dass sich Kleinunternehmer und Freiberufler das für ihre Tätigkeit notwendige Equipment beschaffen und damit indirekt auch zum dringend notwendigen Wirtschaftsaufschwung beitragen. Erst kürzlich hatte Havanna angekündigt, Bauern den direkten Verkauf ihrer Produkte an Hotels und auf Märkten zu erlauben und erstmalig seit 50 Jahren den Kauf und Verkauf von Immobilien gestattet.
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