Im bolivianischen Regierungssitz La Paz ist ein Protestmarsch von Behinderten durch die Polizei offenbar brutal niedergeknüppelt worden. Behinderte in Rollstühlen wurden mit Elektroschocks gequält, geschlagen und mit Reizgas besprüht. Dies berichteten mehrere bolivianischen Medien. Die Demonstranten hatten in ihren Liedern die Regierung zur Zahlung einer gerechte Unterstützung statt Almosen aufgefordert. Nach ihren Aussagen ist die Zulage für Gefangene höher, als für Behinderte.
Die Behinderten hatten zum Teil eine mehr als 100-tägige Reise von bis zu 1.400 Kilometern hinter sich. Auf der Plaza Murillo, dem Hauptplatz in La Paz, kam es zu einem fast zwei Stunden dauernden Aufeinandertreffen mit der Polizei. Nach Augenzeugenberichten und auf den in sozialen Netzwerken veröffentlichen Fotos spielten sich heftige Szenen ab. Die Polizei und die zum Teil halbnackten Behinderten prügelten sich gegenseitig, Polizisten sollen Elektroschocks an den metallenen Rollstühlen angebracht und mit Schutzschilden auf die Behinderten eingeschlagen haben. Auf beiden Seiten gab es Verwundete, mehrere Menschen fielen nach dem Einsatz von Tränengas in Ohnmacht.
Unter den Protestanten befanden sich viele Mütter, die ihre unter infantiler Zerebralparese leidenden Kinder in Rollstühlen und improvisierten Trolleys schoben. Als ein Behinderter mit großer Mühe auf ein Polizeiauto kletterte und mit einem Stein die Windschutzscheibe zerstörte, eskalierte die Situation. Gregorio Lanza, Ombudsmann der Behinderten, verurteilte das Vorgehen der Beamten. „Es ist bedauerlich, wie die Polizei gegen eine der schwächsten Gruppen der Gesellschaft vorgeht. Diese Gewalttaten bauen die Demokratie im Land weiter ab und bedeuten kein Ende der Probleme“.
Mehrere der Behinderten kritisierten den linksgerichteten Präsidenten Evo Morales, der sich lieber mit Koka-Produzenten und anderen Loyalisten traf, als mit einer Abordnung der Demonstranten. Laut Lanza betragen die von der Regierung gewährten Unterstützungen für Schwerbehinderte rund 143 US-Dollar pro Jahr. „Dies bedeutet 40 Cent pro Tag, ist eine lächerliche und viel zu geringe Hilfe. Morales hatte 2008 einen Fonds in Höhe von 23 Millionen angekündigt, von dem allerdings nur rund zehn Prozent zur Auszahlung kommen“.
Wie das erste indigene Staatsoberhaupt des südamerikanischen Binnenstaates gegen Protestanten vorgeht, wurde im September 2011 bekannt. Ein Protestmarsch von rund 1.000 Indigenen wurde von der Polizei mit Tränengas und Schlagstöcken gewaltsam aufgelöst. Ureinwohner wurden brutal zusammengeprügelt und in mehreren Bussen wie Vieh abtransportiert. Der bolivianische Ombudsmann Rolando Villena berichtete, dass umherirrende schreiende Kinder verzweifelt nach ihren Mütter suchten. ”Verletzte Kinder und verschwundene Mütter- dies ist keine Demokratie mehr”, so Villena.
kurz und knapp……riesen sauerei !!
solche sachen hat evo bei seinem grossen meister gelernt und spätestens wenn der fällt, geht evo mit !
Auf dem oben gelinkten YouTube-Video greifen ja die Demonstranten sehr aggressiv die Polizei an. Die verhält sich rein defensiv und von unnötiger Gewaltanwendung ist nichts zu sehen.
Wenn ich richtig lesen kann, dauerte die Schlacht zwei Stunden, das Video stolze 53 Sekunden, respektive 1,40 Minuten. Noch Fragen ??
Und natürlich haben die Augenzeugen und der Ombudsmann gelogen.
Soll sich die Polizei dann von dem wütendem Mob erschlagen lassen? Gewalt ist immer der falsche Weg und wer damit begonnen hat, ist für mich leicht ersichtlich. Wenn man auf ein Auto steigt, um dieses in blinder Wut zu demolieren, muß man mit Gegengewalt rechnen. Das wird in keinem Land der Welt gedultet.
Ist schon klar. Kann mir vorstellen wie dies klingen würde, wäre es in Chile oder Brasilien passiert.
hallo !!!
wenn die menschen bekommen hätten was man ihnen versprochen hat, wäre es vielleicht gar nicht so weit gekommen…..
ich finde es ok, dass sich die leute wehren und sich nicht mehr alles bieten lassen von diesen despoten !!
es fängt langsam an überall zu brodeln, vor allem dort, wo menschenrechte jahrzehnte lang mit füssen getreten wurden und das ist gut so !!!
Stimmt vollkommen!
Doch mit gewaltätigen Aktionen wird man nicht weiter kommen.
Die Staatsmacht sitzt da immer am längeren Hebel. Ich glaube es kommt ihr ganz gelegen, so kann man die Gesetze immer weiter verschärfen.
Und es brodelt wirklich überall, auch in Europa.
da stimme ich dir zu….gewalt ist keine lösung aber, die gewalt ging bis jetzt immer von denen aus, die am längeren hebel sitzen…..
ich erinnere nur an die aktion im september letzten jahres, als die indigenen gegen den bau der schnellstrasse demonstriert haben…..
https://latina-press.com/news/106878-bolivien-polizei-pruegelt-brutal-auf-indigene-ein/
du kennst sicher den spruch….“wie man in den wald ruft……“
wie wehrt man sich gegen die ständige gewalt von oben ???
irgendwann ist einfach schluss !!!
ohne die unterstützung der indigenen wäre evo niemals dorthin gekommen wo er jetzt ist……
wo seine wurzeln sind hat er aber ganz schnell vergessen…..
die macht verändert menschen…leider oft zum negativen :-(
Als ich damals den von Dir angesprochen Artikel las, war ich auch der Meinung das Evo seine Wurzeln total vergessen hat. Doch als er letztendlich die Forderungen akzeptiert hat und den Bau der Straße abblies, hat er eindeutig wieder guten Willen gezeigt.
Doch als dann der nächste Demonstrationszug in La Paz eintraf, der genau
diesen Bau wieder gefordert hat, habe ich erkannt, dass regieren gar nicht so einfach ist.
Man kann es nie allen recht machen. Für die arme bolivianische Bevölkerung kann man nur hoffen, dass er sich nicht zu einem total „Negativling“ entwickelt und einen ausgeglichenen Mittelweg findet.
Ich sehe diese Hoffnung immer noch, den die große Frage wäre, hatten sie schon mal einen besseren Präsidenten und käme ein Besserer nach!
schaut man sich das video an und liest „Als ein Behinderter mit großer Mühe auf ein Polizeiauto kletterte und mit einem Stein die Windschutzscheibe zerstörte, eskalierte die Situation“….
Was erwarten sich die Demonstranten eigentlich?
Das Evo kommt und sagt, bitte hört auf?
Ähnlich wie in der BRD:
Wer auf einer legitimen Demo mit Gewalt kommt, hat damit zu rechnen, dass mit Gewalt geantwortet wird.