In Brasilien ist einer der Anführer der „Bewegung der landlosen Landarbeiter Brasiliens“ (Movimiento de los Trabajadores Rurales Sin Tierra de Brasil – MST) getötet worden. Der 43-jährige Cícero Guedes war zuletzt am Freitagabend (25.) Ortszeit von Bekannten gesehen worden, am Samstagvormittag fand man seine Leiche mit Schusswunden am Kopf auf einer Landstraße in der Nähe der Stadt Campos de Goytacazes, nördlich von Rio de Janeiro.
Die MST vereinigt unter anderem Pächter, Lohnarbeiter, Kleinbauern und ist die stärkste soziale Bewegung Lateinamerikas. Sie setzt sich für sich für eine radikale Landreform ein stellt darüber hinaus auch soziale und politische Forderungen. Ursache ist die extrem ungleiche Landverteilung in Brasilien, wo etwa 10 Prozent der Bevölkerung rund 80 Prozent des Landes besitzen. Zwar ist die Landfrage in Brasilien kein neues Thema, und es hat in der Geschichte schon mehrere Landlosenbewegungen gegeben. Diese wurden jedoch entweder vom Militär unterdrückt oder durch Abwanderung der Landlosen nach Amazonien gelöst.
Laut einer Statistik der „Comisión Pastoral de la Tierra“ (CPT, kirchliche Kommission für Landseelsorge) gab es im Jahr 2011 29 Todesfälle durch Landstreitigkeiten in Brasilien, die Zahl der Landkonflikte über den Zugang zu Wasser oder Zwangsarbeit stieg von 1.186 im Jahr 2010 auf 1.363 im Jahr 2011. Die Zahl der Landwirte, die mit dem Tod bedroht wurden, stieg in der gleichen Periode von 125 auf 347.
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