Auch im vergangenen Jahr sind die Rücküberweisungen (Remesas) von Auslandskubanern in ihr Heimatland unaufhaltsam angestiegen und erreichten nach einer unabhängigen Studie den Rekordwert von 2,605 Milliarden US-Dollar. Vergleicht man nur den Cash-Flow gegenüber dem Vorjahr, dann betrug der Anstieg 13,5 Prozent. Addiert man den Wert der Pakete und Gepäckstücke mit Lebensmitteln, Medikamenten und Geräten aus dem Ausland dazu, erreicht das Volumen 5.105 Milliarden Dollar.
Die von der „The Havana Consulting Group“ (THCG) durchgeführte Studie basiert auf der Analyse der Datenbank über den Umsatz des Einzelhandels in Fremdwährung, die Höhe der Überweisungen nach Kuba über offizielle Kanäle und beinhaltet auch Daten aus dem Nationalen Amt für Statistik (ONE) in Havanna.
Nicht nur auf Kuba leben mehrere Familienmitglieder von den Geldüberweisungen eines Verwandten aus dem Ausland. In vielen Entwicklungsländern machen diese Rücküberweisungen einen Großteil der gesamtwirtschaftlichen Leistung aus. Nicht selten übersteigen diese Gelder auch die internationalen Entwicklungshilfezahlungen und Auslandsinvestitionen, die in ein Land fließen. Zudem stützen die Remissen die lokalen Währungen, da in vielen Empfängerländern ein Handelsbilanzdefizit vorherrscht.
Das historische Verhalten der Überweisungen seit 2000:
2000 – 986.960.000 US-Dollar
2001 – 1,01087 Milliarden
2002 – 1,07215
2003 – 1,10046
2004 – 1,03084
2005 – 1,14412
2006 – 1,25115
2007 – 1,36271
2008 – 1,44706
2009 – 1,65315
2010 – 1,92044
2011 – 2,29454
2012 – 2,60512
Mit den 2,6 Milliarden Dollar an Überweisungen und den 2,5 bis 3 Milliarden Dollar der Einnahmen aus dem Tourismus, müsste sich der durchschnittliche Dollarlohn des Kubaners von 19 auf 38 Dollar pro Monat verdoppelt haben! *Ironie aus*
Was würde eigentlich passieren, wenn die Chinesen ihren Handels- und Umschlaghafen für Amerika auf Kuba fertig gebaut haben, den Nicaraguakanal gegraben haben und Kuba den chinesischen Yuan als Zweitwährung einführt? Wenn dann noch vor der Küste förderbares Öl gefunden wird, dann wird es schwer für die westliche Propaganda-Show!
Gegen wirtschaftliche Inkompetenz, Preisregulierung und all die anderen sozialistischen „Wirtschaftsmassnahmen“ hilft weder der Yen noch das Öl – sh Venezuela, sh. DDR, sh. Nordkorea, sh jedes Land, das es mit Sozialismus versucht hat. Er funktioniert schlicht und einfach nicht – wird Zeit, dass auch die letzten Sozialromantiker die rosa Brille absetzen und die bittere Wahrheit erkennen. Dann könnten wir endlich die vielen Fehler der vergangenen 150 Jahre hinter uns lassen und überlegen, wie wir wieder eine Sozialdemokratie hinkriegen, die trotzdem wettbewerbsfähig ist – die hat schon mal funktioniert, könnte doch wieder klappen?!?
Das was Kuba an Wirtschaftskraft verliert weil die jungen, leistungswilligen, fähigen Menschen ins Exil gejagt werden, können die Überweisungen derselbigen sicher nicht aufwiegen. Zumal die Milliarden zum großen Teil auf dem Schwarzmarkt versickern anstatt in einen funktionierenden Wirtschaftskreislauf einzufliessen. So bildet sich neben der Kubanischen Volkswirtschaft eine grenzüberfliessende Parallelwirtschaft zwischen Miami und Havanna, mit eigenem Geldkreislauf, Märkten und Marktteilnehmern. Die Kräfte der Märkte (Kapitalismus wenn man auch will) haben schliesslich über Umwege die zentralistische Planwirtschaft schon längst abgelöst, sowie auch die Freiheit insgesamt wieder auf Kuba zurückkehren wird, unausweichlich.