In Brasilien gehen die Menschen erneut auf die Straße. In Rio de Janeiro protestierten Lehrer über mehrere Stunden friedlich gegen die Bildungspolitik von Bürgermeister Eduardo Paes und Gouverneur Sérgio Cabral. Am Ende der Märsche kam es zu Krawallen und Auseinandersetzungen mit der Polizei – 200 Randalierer lieferten sich wüste Straßenschlachten mit den Sicherheitskräften. Der Mob setzte einen Bus in Brand, warf Schaufenster ein, plünderte Geschäfte und schleuderte Molotow-Cocktails auf das US-Konsulat.
Die Militärpolizei setzte verstärkt Tränengas ein. Die Vermummten brachen in Banken ein, plünderten Automaten und errichteten mit Einrichtungsgegenständen aus den Geldinstituten Straßenbarrikaden. Mehrere Bushaltestellen wurden komplett zerstört, in Sao Paulo explodierte ein von Randalierern auf ein Feuer gekipptes Auto. Nach Angaben von Lehrerverbänden nahmen rund 50.000 Menschen an den Protestmärschen teil. Die Polizei sprach von lediglich 10.000.
Vor wenigen Monaten war es bereits während der „Copa América“, einem kontinentalen Turnier für Fußball-Nationalmannschaften zur Ermittlung des Südamerikameisters im Fußball, zu heftigen Protesten gekommen. Über zwei Wochen lag gingen Hunderttausende Brasilianer gegen Korruption und Mängel im öffentlichen Nahverkehr auf die Straße. Die Proteste richteten sich auch gegen die immensen Ausgaben für Sportveranstaltungen wie die Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr und die Olympischen Spiele 2016.
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