Der deutsche Naturforscher Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt hat über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahrzehnten einen neuen Wissens- und Reflexionsstand des „Wissens von der Welt“ geschaffen. Seine mehrjährigen Forschungsreisen führten ihn unter anderem nach Lateinamerika (Venezuela, Brasilien, Peru, Ecuador), wo er Wissenschaftliche Feldstudien unter anderem in den Bereichen Physik, Chemie, Geologie, Mineralogie, Vulkanologie, Botanik, Vegetationsgeographie, Zoologie, Klimatologie, Ozeanographie und Astronomie betrieb. Humboldt registrierte dabei auch die Vegetationszonen, weshalb sein Lebenswerk als offenes Buch bezeichnet werden kann. Vergleicht man seine historischen Daten aus dem Jahr 1802, die der aus Berlin stammende Wissenschaftler bei einer seiner Exkursionen am Vulkan Chimborazo in Ecuador gesammelt hat, lassen sich Erkenntnisse des Klimawandels belegen.
Forscher an der Universität von Aarhus (Dänemark) haben die Aufzeichnungen Humboldts analysiert und festgestellt, dass sich die von ihm katalogisierten Pflanzenarten seit seinen Aufzeichnungen von 4.600 Meter auf fast 5.200 Meter „bewegt“ haben. Die Wissenschaftler sind der Ansicht, dass dies aufgrund des Klimawandels und dem dadurch verursachten Temperaturanstieg geschehen ist. Bereits im Sommer des Jahres 2012 begaben sich die Forscher auf die Spuren von Humboldt und registrierten die aktuelle Verteilung der Pflanzen am inaktiven Vulkan Chimborazo. Der Koloss ist mit 6.267 Metern Höhe über dem Meeresspiegel der höchste Berg in Ecuador. Sein Gipfel hat von allen Punkten der Erdoberfläche die weiteste Entfernung zum Erdmittelpunkt.
„Bei 5.185 Metern fanden wir die letzten Spuren der Vegetation. Eine kleine Pflanze aus der gleichen Familie wie die Sonnenblume, stand trotz Kälte, starkem Wind und einer durchschnittlichen Schneedecke in voller Blüte“, berichtet Holme-Naia Morueta, Autor einer Studie über den Klimawandel. Humbold hatte die Pflanze noch einige Hundert Meter tiefer angesiedelt entdeckt und katalogisiert.
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