Uruguay traf am heutigen Mittwoch auf WM-Gastgeber Südafrika. Mit dem 1:1 gegen Mexiko im Eröffnungsspiel stellte Gastgeber Südafrika unter Beweis, dass er mithalten kann; schließlich träumte man bis Marquez‘ Ausgleich in der 79. Minuten noch von einem Auftaktsieg. Trotzdem durfte Südafrika mit seiner Vorstellung zufrieden sein. Ebenso Uruguay, das gegen Frankreich vor allem in der Defensive überzeugte und einen Punkt einfuhr.
Während vergangenen Freitag beide Mannschaften mit ihren Unentschieden zufrieden waren, mussten die Akteure heute jeweils erhöhtes Risiko gehen. Ein Sieg musste her, um die Weichen auf Achtelfinale zu stellen. Das galt dabei vor allem für die Südamerikaner, die sich gegen das favorisierte Frankreich zuletzt nahezu ausschließlich auf das Verteidigen konzentrierten und vereinzelte, durchaus gefährliche Konterangriffe fuhren. Gegen Südafrika wird Uruguay das Spiel machen und damit den Spielrhythmus bestimmen. Uruguays Trainer Oscar Tabarez stellte folgerichtig sein System um: Aus dem defensiven 3-5-2-System, mit dem er gegen Frankreich antrat, wurde heute ein deutlich offensiveres 4-3-3. Victorino und Gonzales waren damit für die Bank verdammt, Italien-Legionär Edinson Cavani (Palermo) und Jorge Fucile (Porto) rückten dafür in die Startelf.
Die Partie wurde gleich zu Beginns intensiv geführt. Uruguays anfängliche Offensive versprach dabei einen unterhaltsamen Spielverlauf; allerdings versuchte die südafrikanische Mannschaft das Spiel zu machen. In der 24. Minute wurde Diego Forlan einige Meter vor der Strafraumgrenze nicht attackiert, legte sich den Ball in aller Ruhe zurecht – und netzte mit einem Sonntagsschuss ein. Mit dem 1:0 verabschiedeten sich beide Mannschaften in die Katakomben. Uruguay hatte das Spielgeschehen in der ersten Halbzeit absolut im Griff.
Uruguay war auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte klar überlegen und drängte auf die vorzeitige Entscheidung. Während Uruguay attackierte und das 2:0 suchte, enttäuschten die Gastgeber weiterhin und kamen in der 66. Minute durch Mphela zu ihrer ersten richtigen Torchance. Dieser setzte mit einem durchaus sehenswerten Kopfball das Leder allerdings knapp neben das Gehäuse von Muslera. Ab der 73. Minute versuchten die Südafrikaner die Schlagzahl zu erhöhen und wurden aktiver. In der 76. Minute gab es Elfmeter für die Urus. Südafrikas Schlussmann Itumelengng Khune holt Suarez von den Beinen, nachdem dieser ihn umkurvt hatte. Khune sah den roten Karton des schweizerischen Unparteiischen Massimo Busacca und durfte vorzeitig unter die Dusche. Ersatzmann Moneeb Josephs hatte Pech und konnte den hart geschossenen Elfer von Diego Vorlan nicht halten, der mit seinem zweiten Tor zum Mann des Spiels im mit 42.858 Zuschauern ausverkauften Loftus Versfeld Stadium Tshwane/Pretoria avancierte.
Obwohl Südafrika damit praktisch schon jetzt gescheitert ist, das Achtelfinale im Grunde in unerreichbare Ferne rückte, dröhnten die Vuvuzelas unverändert weiter. Den endgültigen Endstand von 3:0 erzielte Alvaro Pereira in der Nachspielzeit. Die Urus können hoch zufrieden sein, belegen sie doch zumindest bis zum morgigen Spiel zwischen Frankreich und Mexiko mit dem zweithöchsten Sieg bei dieser WM den ersten Rang in der Tabelle der Gruppe A.
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