Laut Mary Ponte, Nationale Koordinatorin der Partei Primero Justicia (Gerechtigkeit zuerst), bleiben 90% der Morde mit Schusswaffen in Venezuela ungestraft. Nach ihren Worten bereitet die wachsende Unsicherheit den Bürgern immer mehr Sorge.
„Dieses Wochenende ist eines der gewalttätigsten in der Geschichte. Nach inoffiziellen Zahlen ereigneten sich alleine in Caracas 40 Morde. Landesweit ist es noch schlimmer, die Situation ist alarmierend“, beschwerte sich Ponte. „In unserem Land herrscht ein Teufelskreis der Gewalt. Mehr als 10 Millionen Zivilpersonen besitzen Schusswaffen. Verbrecher kommen bei einer Straftat ungesühnt davon“.
Jahrelang galt das südamerikanische Nachbarland von Brasilien als relativ unproblematisch. Doch spätestens seit dem Amtsantritt von Präsident Hugo Chávez 1998, sind die innerstaatlichen Konflikte im Land explodiert. Die venezuelanische Politik reagiert darauf auf ihre Weise – seit 2006 werden keine offiziellen Daten mehr zur Kriminalität veröffentlicht.
“Chávez hat die Idee, mit seiner Revolution Strukturen aufzubrechen. Er muss allerdings verstehen, dass Gewalt ein Klassenkampf ist, ein Konflikt der Armen gegen die Reichen”, teilte Rojas-León, Direktor der venezolanischen Beobachtungsstelle für Gewalt mit. ”Im Moment haben die Menschen in Venezuela allen Grund zu stehlen oder Morde zu verüben. Die Regierung vertuscht dabei die Zahlen und versucht damit ein illusorisches Gefühl der Sicherheit schaffen kann”, klagte León.
Machen wir uns nichts vor,der Zug ist abgefahren,mit oder ohne Chavez.
Wenn ein Volk 12 Jahre lang Gewalt und Diebstahl vorgelebt bekommt,
und die Hemmschwelle gleich Null ist,ist es schwer,wieder Normalität her-
zustellen.