Die Stiftung „Salvadoreña para el Desarrollo Económico y Social“ (Salvadorianische Stiftung für wirtschaftliche und soziale Entwicklung) warnt vor einer Wirtschaftskrise ähnlich wie in Griechenland, sollte das Land seine Budgetpolitik nicht in den Griff bekommt.
Die Schuldenkrise in den USA verschlimmert die Lage in El Salvador, weil sie wegen der Dollarisierung und der Geldtransfers (”remesas”) unmittelbare Auswirkungen auf die Wirtschaft des armen zentralamerikanischen Staates hat. Zudem leidet El Salvador noch immer unter den Folgen der Rezession von 2008. Die Geldtransfers steigen derzeit aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit unter der hispanischen Bevölkerung in den USA nur mäßig, nämlich 4,3% in diesem Jahr.
Das Land hat ein Stand-by-Abkommen mit dem IWF (Internationaler Währungsfonds), wonach die öffentliche Verschuldung 2011 3,5% des Bruttoinlandsprodukts nicht übersteigen darf. Das wären derzeit 690 Mio. Dollar. Analysten rechnen allerdings mit einer Verschuldung von 4,2% oder etwa 900 Mio. Dollar.
Ein weiteres Problem ist die Inflationsrate von 5,32% seit Januar. Dazu kommt noch eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums, das jüngst vom IWF und der salvadorianischen Zentralbank von 2,5% auf 2% korrigiert wurde – eine direkte Folge der Schuldenkrise in den USA, an dessen Wirtschaft El Salvador schon aufgrund der Dollarwährung eng gebunden ist. Das Wachstum wurde weitgehend von der Exportwirtschaft generiert. Der Großteil der Familien findet kaum neue Arbeitsplätze und ist überdies mit den Auswirkungen der Inflation konfrontiert, die im Juli 6,5% erreichte. Besonders verteuert haben sich Grundnahrungsmittel und Güter des täglichen Bedarfs im Jahresvergleich, nämlich um 35% in der Stadt und 15% am Land, so dass man von einer Zunahme der Armut ausgehen muss.
Leider kein Kommentar vorhanden!