Auf Einladung von Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen und dem Präsidenten der Internationalen Naturschutzunion (IUCN) Dr. Ashok Khosla diskutierten heute auf der Konferenz „Bonn Challenge on forests, climate change and biodiversity“ Minister und hochrangige Vertreter der Wirtschaft und Zivilgesellschaft über den weltweiten Wiederaufbau von Wäldern. Die Konferenz hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 in einer weltweiten Aktion 150 Millionen Hektar an verlorenen und geschädigten Wäldern wieder aufzubauen.
Anlass der Konferenz ist die weltweit fortschreitende Zerstörung der Wälder mit all ihren negativen Folgen wie dem rasanten Verlust an biologischer Vielfalt, überlebenswichtigen Ökosystemdienstleistungen und alarmierenden Treibhausgasemissionen. Weltweit gehen jährlich fast 13 Millionen Hektar an Wäldern verloren. Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen:“Diesen massiven Verlust an Wäldern können wir nicht länger hinnehmen. Wir müssen alle denkbaren Anstrengungen unternehmen, die verbliebenen Wälder zu erhalten und gleichzeitig beginnen, die zerstörten Wälder wieder aufzubauen. Wir brauchen intakte Ökosysteme – sie sind für uns alle überlebenswichtig.“
Die „Bonn Challenge“ verbindet erstmals Entscheidungen der Klimarahmenkonvention zum Wald mit denen der Konvention über die biologische Vielfalt, die beschlossen hat, 15% der zerstörten oder degradierten Ökosysteme bis zum Jahr 2020 wiederherzustellen. Die Teilnehmer der „Bonn Challenge“ wollen zu diesem Ziel ihren Beitrag leisten und hierfür in den kommenden Monaten weitere Unterstützer werben. Der ehemalige schwedische Ministerpräsident und Vorstandsmitglied des World Resources Institute (WRI), Göran Persson, kündigte auf der Konferenz an, einen „Welt Beirat“ zu gründen, der den Wiederaufbau von Wäldern auf höchster politischer Ebene unterstützen soll.
Auch verschiedene international tätige Unternehmen wollen einen Beitrag zur Wiederherstellung von Waldökosystemen leisten. So wird Airbus Industries eine entsprechende weltweite Werbe-Kampagne durchführen. Der Senat der Wirtschaft Deutschland hat das Programm „Welt-Wald-Klima“ entwickelt, in dessen Rahmen deutsche Firmen in den Wiederaufbau von Wäldern investieren wollen.
Hoffentlich wird aus der guten Idee auch eine Umsetzung erreicht.
Das ist doch Hohn und Spott!
Dazu müsste erstmal jemand die Firma Cargill zur Raison bringen. Diese dürfte, zumindest in Brasilien, hauptverantwortlich für die Umwandlung von Regenwald in Agraranbauflächen, vor allem von Soja, sein. Diese Firma führt sich in Lateinamerika noch heute auf, wie in den Tagen der Leibeigenschaft. Sie unterhält eigene Söldnertruppen, welche jeden gefügig machen, der sein Land nicht an sie verkaufen will. Dass Chávez Cargill in Venezuela enteignet hat, löst das Problem auch nicht, denn dort haben sie keine Wälder abgeholzt, sondern Grundnahrungsmittel produziert, die jetzt dringend fehlen.
Aber solange nicht nur die CIA, sondern auch wichtige Persönlichkeiten aus Politik und Medien, auch aus Deutschland, von Cargill als Aktionäre vor ihren Karren gespannt wird, solange Cargill und Archer, Daniels Midland u.a. den Deutschen Bauernverband und Raiffeisen e.G. kontrollieren und Medienhäuser wie Burda Cargill-Gefälligkeitsaktien annehmen (oder bin ich da falsch informiert?), stehen die Chancen dafür schlecht.
Vor diesem Hintergrund halte ich die „Bonn Challenge“ für einen makabren Witz, für einen Schlag ins Gesicht eines Jeden, der die Machtstrukturen der drei bis fünf grössten Agrarkonzerne der Welt kennt.