Die Internationale Organisation für Migration (IOM teilte mit, dass die Einwanderer, die nach Brasilien zurückkehren, im Jahr 2007 bei 2.073 Personen lag. Von 2008 bis zum April dieses Jahres ist die Zahl auf 6.722 gestiegen.
“Die Zahl der Einwanderer, die auf der Suche nach Hilfe sind um wieder nach Hause zurückzukehren, hat stark zugenommen”, sagte Clarissa Araujo do Carmo, eine Beamtin der IOM in Madrid. “Früher erhielten wir etwa fünf Anfragen pro Tag, aber seit Mitte des vergangenen Jahres stieg dieser Wert auf 20 bis 30 Anfragen täglich.”
Die Brasilianer bilden zusammen mit Argentinien die zweitgrößte Gruppe die Hilfe bei der IOM sucht. Die Bolivianer sind die ersten in der Gruppe. Letztes Jahr hat die Organisation dazu beigetragen, dass 143 Brasilianer wieder nach Hause zurückkehren konnten. Alleine in diesem Jahr waren es bis März 45 Personen, die zurückkehren konnten. Weitere 155 Fälle (was einer Verdreifachung des Aufkommens bedeutet), warten darauf analysiert zu werden.
Seit dem Jahre 2000, als das Wirtschaftswachstum ein großes Angebot an Arbeitsplätzen bot, zog es viele Einwanderer aus verschiedenen Ländern nach Spanien, vor allem weil die Spanier diese Berufe nicht ausüben wollten. Als aber die globale Krise eintrat, hatte Spanien enorme Schwierigkeiten und die Arbeitslosenquote ist doppelt so hoch als in anderen Ländern der Europäischen Union.
Der brasilianische Konsul in Madrid, Gelson Fonseca, teilte mit, dass es noch zu früh sei, die Auswirkungen der wirtschaftlichen Not auf die brasilianischen Einwanderer in Spanien zu bemessen. “Wir haben eine genaue Zahl über den Abgang der Brasilianer aus Spanien im laufenden Jahr. Spanien hat sehr genaue Statistiken über die ausländische Gemeinschaft im Land, sagte Fonseca. “Alle zwei Jahre findet eine Volkszählung statt, dann müssen wir warten, um diese Zahlen zu analysieren.”
Nach Angaben der Gemeindeämter waren 11.085 Brasilianer in Spanien im Jahr 2000 registriert. Im Jahr 2008 belief sich diese Zahl auf 116.548. Nach Angaben des Ministeriums für Arbeit verfügen aber nur etwa 20 % über soziale Sicherheit. Unter den Brasilianern die in Spanien leben sind die Männer, die meistens in der Bauwirtschaft arbeiten, am meisten von der Krise betroffen. Frauen sind in der Regel im Dienstleistungssektor im Haushalt oder im Hotel beschäftigt.
“Die Arbeitslosigkeit unter den Einwanderern in Spanien ist höher als die Arbeitslosenquote bei den Spaniern. Die Arbeitslosenquote für Ausländer liegt in der Regel zwischen 6 % und 7 % über dem der Spanier”, sagte der Konsul.
Der Soziologe Cachón Lorenzo, Vorsitzender des Forums für die Integration von Migranten, teilte mit, dass soziale Unruhen wegen der Arbeitslosigkeit zu erhöhten Spannungen zwischen Spaniern und Einwanderern führe. “Die Krise ist besonders akut in Spanien, sie trifft alle Arbeitnehmer. Die Folge ist, dass viele Einwanderer ihren Arbeitsplatz verloren”.
Vor Jahren besetzten die Einwanderer Positionen die von den Spaniern abgelehnt wurden, jetzt sind sie im direkten Wettbewerb mit ihnen.
“Die Migration nach Spanien erfolgte in erster Linie aus Gründen der Arbeitssuche. Die Menschen kamen nicht, weil sie Probleme in ihren Herkunftsländern hatten, sondern weil es in Spanien Beschäftigungsmöglichkeiten gab”, so der Soziologe.
“In Spanien gab es seit dem Jahr 2000 viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Im Jahr 2007 begannen sie sich zu verringern. 2008 war ein schlechtes Jahr, und die Prognose für 2009 ist sehr negativ”, teilte er mit. “Es kommen weniger Brasilianer nach Spanien, weil sie wissen dass sie heute keine Beschäftigung mehr finden”, fügte Cachón hinzu.
Leider kein Kommentar vorhanden!