Vom 23.9. bis 2.10. ist es wieder soweit! Das filmbegeisterte Publikum erwartet ein zehntägiges Festival, das ganz im Zeichen des lateinamerikanischen Kinos steht. Das Team der 5. Argentinischen Filmtage präsentiert mit über 60 Lang- und Kurzfilmen ein facettenreiches Programm, das genauso intime Geschichten erzählt, wie es große politische Fragen stellt und ästhetische Grenzgänge beschreitet. Wir freuen uns außerdem, viele interessante Gäste in Leipzig begrüßen zu können!
Das Herzstück des Festivals, der Wettbewerb Spielfilm , besteht auch in diesem Jahr wieder aus sieben aktuellen argentinischen Langfilmen: darunter Europa-Premieren und international preisgekrönte Filme.
Im Wettbewerbsprogramm läuft der psychologische Thriller „El campo“ (2011) von Hernán Belón, der momentan auf der Internationalen Kritikerwoche der Filmfestspiele von Venedig vertreten ist. Weiterhin wird der Gaucho-Western „Aballay, el hombre sin miedo“ (2010) von Fernando Spiner gezeigt, der den Publikumspreis des Internationalen Filmfests in Mar del Plata erhielt. Tragisch und komisch zugleich ist „Familia para armar“ (2010) von Edgardo González Amer, in dem sich alles um familiäre Turbulenzen dreht. Die Annäherung eines Schülers zu seinem Lehrer beobachtet „Ausente“ (2011) von Marco Berger, der diesjährige Gewinner des Teddy Awards der Berlinale. Das Drama „Te extraño“ (2010) basiert auf autobiographischen Erlebnissen des Regisseurs Fabián Hofman, dessen Bruder während der argentinischen Militärdiktatur verschwunden ist. Gaspar Gómez geht in „Road July“ (2010) einer Vater-Tochter- Beziehung auf den Grund. Das bizarre Drama „Las piedras“ (2011) von Román Cárdenas wurde soeben für das Filmfestival in Toronto ausgewählt.
Die Regisseure Fernando Spiner und Edgardo González Amer haben bereits ihre Präsenz in Leipzig angekündigt.
Folgende Jurymitglieder wählen aus den sieben Langfilmen und weiteren sieben Kurzfilmen Ihre Favoriten: Andrea Roggon (Regisseurin), Christoph Amrhein (Filmproduzent), Eileen Reukauf (Filmjournalistin), Mike Brandin (Leiter des Kurzfilmfestivals ‚kurzsuechtig‘) sowie Lars Meyer (Filmjournalist).
Zwei weitere Premieren hält der Wettbewerb bereit: Zum ersten Mal ist ein Wettbewerb Dokumentarfilm Teil der Argentinischen Filmtage. Eine 5-köpfige Jugendjury im Alter von 17 bis 22 Jahren sichtet die Beiträge mit kritischem Blick.
Special Screenings mit spannenden Gästen
Die Berlinale ist zu Gast in Leipzig! Der World Cinema Fund der Berlinale präsentiert im Rahmen der 5. Argentinischen Filmtage „Las malas intenciones“ (2011) von Rosario García-Montero. Das Debüt der Peruanerin taucht in die Phantasiewelt einer Neunjährigen ein und wird von einem Vertreter des World Cinema Fund der Berlinale in Leipzig vorgestellt.
Die Regisseurin Kristina Hille berührt mit ihrem Dokumentarfilm „Awka Liwen – Rebelde Amanecer“ (2010) ein hitzig diskutiertes Thema: Die Ermordung und Enteignung der indianischen Bevölkerung Argentiniens ist lange ein Tabu gewesen. Die Regisseurin Kristina Hille stellt ihren Film persönlich vor.
Den Bewohnern Havannas kommt die Regisseurin Andrea Roggon in ihrem Dokumentarfilm „Soy libre“ (2010) sehr nah. Andrea Roggon wird dem Publikum in Leipzig und Halle Einblicke in ihre Filmarbeit geben.
Sonderprogramm Stummfilme und Rahmenprogramm
Das Argentinien der 1920er Jahre lassen zwei Stummfilmreihen wieder aufleben. Das Pablo Ducrós Hicken Filmmuseum in Buenos Aires hat für die Argentinischen Filmtage Raritäten hervorgeholt, unter ihnen einen Western, einen Tangofilm und eine Wochenschau.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm informiert durch Vorträge, lässt Künstler zu Wort kommen und rundet das Festival mit einem Konzert musikalisch ab. Eines der Highlights dreht sich um einen der spektakulärsten Funde der Filmgeschichte: Die Dokumentation „Métropolis refundada“ beleuchtet die Wiederentdeckung der verloren geglaubten Sequenzen Fritz Langs Klassikers „Metropolis“ in Buenos Aires . Franziska Latell (wissenschaftliche Mitarbeiterin der eutschen Kinemathek) gibt einführend einen Überblick zu dem Thema.
Veranstalter und Kooperationspartner
Organisiert wird das Festival von dem Leipziger Verein Sudaca e.V. in Zusammenarbeit mit dem nationalen Filminstitut INCAA (Instituto Nacional de Cine y Artes Audiovisuales) in Buenos Aires, der Argentinischen Botschaft in Berlin und der Cinémathèque Leipzig. Spielstätten sind die Cinémathèque Leipzig in der naTo, die Schaubühne Lindenfels, das UT Connewitz, die Schauburg und das Grassi Museum für Völkerkunde in Leipzig sowie das Lux Kino am Zoo in Halle/ Saale.
Die Argentinischen Filmtage werden gefördert vom BMZ und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
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