Mithilfe des erfolgreichsten Exoplanetenjägers der Welt, des HARPS-Instruments der ESO, haben Astronomen 50 neue Exoplaneten entdeckt. Darunter sind 16 so genannte Supererden einschließlich eines Planeten, dessen Umlaufbahn am Rande der habitablen Zone seines Muttersterns liegt. Einer Analyse zufolge, die Daten aller bisher von HARPS entdeckten Planeten nutzt, besitzen rund 40% aller sonnenähnlichen Sterne mindestens einen Planeten, der weniger Masse besitzt als der Saturn.
Der HARPS-Spektrograf am 3,6-Meter-Teleskop des La Silla Observatoriums der ESO in Chile ist der erfolgreichste Planetenjäger der Welt. Heute hat das HARPS-Team, das von Michel Mayor von der Universität Genf geleitet wird, die Entdeckung von 50 neuen Exoplaneten bekanntgegeben. Darunter befinden sich auch 16 so genannte Supererden. Dies ist die größte Anzahl neu entdeckter Planeten, die jemals auf einen Schlag bekanntgegeben wurde. Die neuen Ergebnisse wurden auf einer Konferenz zu außergewöhnlichen Sonnensystemen vorgestellt, zu der sich 350 Exoplaneten-Experten im US-Bundesstaat Wyoming zusammengefunden haben.
“Diese reiche Ernte an HARPS-Entdeckungen hat alle unsere Erwartungen übertroffen. Sie schließt eine außergewöhnlich große Zahl an Supererden und Neptun-ähnlichen Planeten ein, die um Sterne kreisen, die unserer Sonne sehr ähnlich sind. Und es kommt noch besser: Die neuen Ergebnisse zeigen, dass sich das Tempo unserer Entdeckungen beschleunigt”, so Mayor.
In den acht Jahren, in denen HARPS mit Hilfe der so genannten Radialgeschwindigkeitsmethode bei sonnenähnlichen Sternen nach Exoplaneten gesucht hat, wurden mit diesem Instrument mehr als 150 neue Planeten entdeckt. Rund zwei Drittel aller Exoplaneten mit einer Masse kleiner als die des Planeten Neptun wurden mit HARPS entdeckt. Diese außergewöhnlichen Ergebnisse sind die Frucht von mehreren hunderten Beobachtungsnächten mit dem Spektrografen.
Aus den HARPS-Beobachtungen von 376 sonnenähnlichen Sternen konnten die Astronomen zudem mit deutlich größerer Zuverlässigkeit als bisher abschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein solcher Stern einen oder mehrere Planeten mit vergleichsweise geringer Masse (im Gegensatz zu Gasriesen) besitzt. Das Ergebnis: Rund 40% der sonnenähnlichen Sterne sollten mindestens einen Planeten besitzen, dessen Masse geringer ist als die des Saturn. Die meisten der Exoplaneten mit einer Neptunmasse oder einer noch geringeren Masse sind Teil von Systemen mit mehr als einem Planeten.
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