Im brasilianischen Bundesstaat Piaui sind rund 100 Badegäste von Piranhas angegriffen und nach Bissen an der Ferse und den Zehen ambulant behandelt worden. Der Vorfall ereignete sich an einem beliebten Badesee in der Gemeinde José de Freias, 52 Kilometer vor der Hauptstadt Teresina.
Nach Berichten der lokalen Behörden finden die Angriffe seit rund zwei Monaten statt. Durch Überfischung von Beutefischen und Dezimierung ihrer natürlichen Feinde haben sich die Raubfische laut IBAMA (Brasilianisches Institut für Umwelt und erneuerbare natürliche Ressourcen) ausgebreitet und mit Angriffen auf die Badegäste begonnen. Um die Nahrungskette wieder ins Gleichgewicht zu bringen, setzen Vertreter des Instituts bis Oktober rund 200.000 Tilapia-Fische (Beutefische) aus. Während dieser Zeit ist das Angeln an der Talsperre verboten.
Zu den natürlichen Feinden der Piranhas zählen Amazonasdelfine, Kaimane, Greifvögel, große Raubfische wie der Arapaima, Riesenotter oder, für ein verletztes Tier, die eigenen Artgenossen. Die in Abenteuerromanen und -filmen gezeigte Gefährlichkeit der Tiere ist jedoch maßlos übertrieben. Am 14. November 1976 verunglückte ein Reisebus und stürzte bei Itacoatiara in einen kleinen Nebenfluss des Amazonas. Die 39 Verunglückten, die man später barg, waren stark von Piranhas angefressen. Es ließ sich nicht mehr feststellen, ob sie beim Piranhaangriff noch lebten oder bereits tot waren.
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