Der kubanische Präsident Raul Castro hat beschlossen, das Ministerium für Zucker aufzulösen. Dies berichteten am Donnerstag (29.) staatliche Medien aus Havanna. Demnach wurde die Entscheidung bereits am Samstag (24.) auf der Sitzung des Ministerrates beschlossen. „Der Ministerrat hat nach einer Analyse die Entscheidung zur Auflösung des Ministeriums für Zucker getroffen. Das Ministerium ist in der heutigen Zeit nicht mehr zweckdienlich“, lautete die kurze Mitteilung aus Regierungskreisen.
Die kommunistisch regierte Karibikinsel verbraucht durchschnittlich 700.000 Tonnen Zucker pro Jahr. Allerdings war der Verbrauch im vergangenen Jahr aufgrund angeordneter Rationen und anderen Maßnahmen auf rund 600.000 Tonnen gesunken. Die Regierung hat eine schrittweise Erhöhung der Produktion auf 2.4 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2015 geplant. Dieses laut Havanna realistische Ziel soll vor allem durch eine Steigerung der Erträge von 30 bis 40 Tonnen pro Hektar Anbaufläche erreicht werden.
Kuba produzierte acht Millionen Tonnen Rohzucker in 1990. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, wichtigster Handelspartner des Landes, sank die Produktion in 2009 auf 1.1 Millionen und erreichte damit den niedrigsten Stand seit einem Jahrhundert.
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