Brasilien erwartet mit 293.000 Tonnen eine Rekordernte von Cashew-Nüssen. Nach Angaben der Produzenten liegt das erwartete Ernteergebnis damit 187% über der Ernte vom Vorjahr. Das Einbringen der Früchte könnte dabei deutlich höher ausfallen, ein Mangel an Erntehelfern verhindert dies jedoch.
Im brasilianischen Bundesstaat Ceará wird eine Ernte von 160.000 Tonnen erwartet. Ergiebige Niederschläge der vergangenen Regenzeit haben dazu beigetragen, dass in der bei Urlaubern sehr beliebten Region viermal mehr Cashew-Nüsse geerntet werden als im Vorjahr. Damit werden die Verluste aus zwei aufeinander folgenden Jahren gemildert. Die Cashewkerne sind die Haupteinnahmequelle von 45 Gemeinden und werden in erster Linie auf den Märkten von Süd- und Südostasien vermarktet.
Die Kaschuäpfel und Kaschukerne stammen vom Kaschubaum. Dieser gedeiht in tropischem Klima und wurde von Portugiesen im Nordosten Brasiliens entdeckt. Der immergrüner Laubbaum, der Wuchshöhen von 10 bis 12 m und einen Brusthöhendurchmesser von etwa 30 cm erreicht, ist im Norden von Brasilien recht häufig anzutreffen. Die Frucht des Baumes ist bei Reife gelborange bis rot gefärbt und wird zu Kaschu-Saft und Marmelade (Konfitüre) verarbeitet. Für viele Bewohner der armen Regionen Brasiliens stellen die Kaschuäpfel einen Haupteinnahmequelle dar, die Bäume werden deshalb das ganze Jahr über liebevoll gehegt und gepflegt. In vielen lokalen Apotheken wird ein Getränk namens Cajuína verkauft, welches aus dem leicht säuerlichen Fruchtfleisch der Äpfel gewonnen wird und medizinische Wirkung hat.
Im Bundesstaat Maranhão gibt es mehrere Unternehmen, welche das aus dem mittleren Teil der Fruchtwand gewonnenen Cashew-Schalenöl weiterverarbeiten und an holzverarbeitende Betriebe verkaufen. Diese imprägnieren damit ihr Bauholz, um es so vor dem gefürchteten Termitenfraß zu schützen. Ebenfalls werden ein hitzeresistentes Gummi sowie verschiedene technische Harze hergestellt. Anacardinsäure, die Hauptkomponente des Schalenöls, wird durch Erhitzen zu Cardinol umgesetzt, das als Ausgangsmaterial für eine Reihe von Produkten dient, von Beschichtungsmaterial für Bremsbeläge bis hin zu Korrosionsbeschichtungen für die Seeschifffahrt. Zudem lassen sich aus Cardinol Phenalkamine herstellen, die als Härterkomponente für dauerhafte Beschichtungen von Betonböden eingesetzt werden.
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