Die Gewerkschaft der Lehrer hat dem bolivianischen Präsidenten Evo Morales Willkür und Missbrauch vorgeworfen. Nachdem die bolivianische Regierung am Sonntag (9.) die Verteilung von 129.000 Laptops für Lehrer und einen Bonus von 140 US-Dollar für Beamte vermeldet hatte, wurde nun ein weiteres peinliches Detail bekannt.
Über fünf Millionen Stimmberechtigte sind am kommenden Wochenende im südamerikanischen Binnenstaat dazu aufgerufen, ihr oberstes Richter-Personal per Stimmzettel zu wählen. Um eine Politisierung der Justiz zu verhindern, sind bis zum Wahltag alle Kampagnen untersagt. Für den linken Präsidenten Morales, dessen Popularitätswerte sich nicht erst seit der brutalen Prügel-Attacke auf einen indigenen Protestmarsch im freien Fall befinden, gelten solche Bestimmungen genau wie für den Präsidenten von Venezuela allerdings nicht. Er besuchte am Sonntag die Stadt Tarija, im Süden Boliviens. Dort kündigte er die Lieferung einer ersten Tranche von 5.739 Laptops für Lehrer im staatlichen Sektor an.
Als ob festgeschriebene Regeln damit nicht schon zu Genüge verletzt wurden, ließ das Staatsoberhaupt sein lächelndes Konterfei auf die Rückseite jedes Computers drucken. Lehrer Gewerkschaftsführer Jose Luis Alvarez bezeichnete das Verhalten des Staatsoberhauptes als „Förderung zum Götzendienst“. „Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen. Dieses Verhalten zeugt von beispielloser Willkür und Mißbrauch. Die Computer (50 Millionen US-Dollar) wurden nicht von Herrn Morales bezahlt, sondern von den Steuern der Bürger. Dieses Kultgehabe ist fanatisch. Er denkt dass für ihn alles möglich ist. Dieser Ego-Trip, oder besser gesagt die Epoche Evolatría, ist allerdings vorbei“, so Alvarez bei einem Interview in La Paz.
Laut Bildungsminister Roberto Aguilar wolle die Regierung mit dem Aufdruck des Bildes verhindern, dass die Lap-Tops verkauft werden. Dies soll ihr vom Hersteller Lenovo empfohlen worden sein.
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