Im südamerikanischen Binnenstaat Bolivien wählt das Volk am Sonntag (16.) die Vertreter für die höchsten Justizämter. Die Abstimmung, die auch als Stimmungstest für die in den letzten Monaten arg gebeutelte Regierung gesehen wird, bezeichnen Vertreter der Opposition als Farce.
Erstmals in der Geschichte eines Landes werden die wichtigsten und höchsten Richterämter in freien, geheimen und direkten Wahlen vergeben. Rund 5,2 Millionen stimmberechtigte Bolivianer/innen werden an 23.660 sogenannten „Wahltischen“ Richter und Abgeordnete des Obersten Gerichtshofs wählen. Ganze 60 internationale Beobachter (OAS-UNASUR) werden den Wahlverlauf überwachen. Laut einer Umfrage sind die meisten Kandidaten der Bevölkerung nicht einmal bekannt. Die Opposition behauptet, dass die überwiegende Mehrheit der einheimische Wahlbeobachter mit dem linken Präsidenten verwandt sei, Manipualationen seien deshalb vorprogrammiert.
Eine Umfrage der Zeitung El Día ergab, dass 92% der Bolivianer keine Informationen über die 115 Kandidaten für das Richteramt besitzen. 83% der Befragten wussten nicht, für wen sie stimmen und 55% hatten kein Interesse, überhaupt zu wählen. 85% der Bevölkerung teilten mit, dass sie keine Informationen über den Wahlverlauf hätten.
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