Mittelamerika: Gesichter einer Katastrophe

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Datum: 18. Oktober 2011
Uhrzeit: 07:58 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Zeichen des Klimawandels

Nach Tagen heftiger Regenfälle haben drei Länder in Mittelamerika den Notstand ausgerufen. In El Salvador fiel in sieben Tagen mehr Niederschlag, als Hurrikan Mitch auf seinem Durchzug im Jahr 1998 hinterließ. Nach Berichten von Experten sind die jüngsten Unwetter Zeichen des Klimawandels, welche die Region auch in den nächsten Jahren heimsuchen werden.

Die Regierung von El Salvador erklärte für 60 Tage den öffentlichen Ausnahmezustand. Das Dekret wurde von 57 der 84 anwesenden Abgeordneten gebilligt. Laut Katastrophenschutz fielen in sieben Tagen 1250 Millimeter Niederschläge, Hurrikan Mitch brachte im Jahr 1998 „nur“ 861 Millimeter. Dies ist einmalig und stellt einen neuen traurigen Rekord in der Geschichte des Landes dar.

Präsident Funes warnte die Bevölkerung vor Überschwemmungen und Erdrutschen. Laut seinen Worten starben in den letzten 24 Stunden 24 Menschen. „Verweigern sie nicht die Evakuierungsbefehle, vermeiden sie weitere Tragödien. Unser Land steht vor einem sehr schweren Notfall“, so das Staatsoberhaupt. Die Regierung berichtete, dass mehr als 22 Strassen geschlossen wurden, viele Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten. Grenzübergänge nach Guatemala bleiben geschlossen, der Unterricht an vielen Schulen wurde ausgesetzt.

In Guatemala ist die Zahl der Todesopfer auf 31 gestiegen, sechs Personen werden vermisst. Nach offiziellen Angaben der Regierung sind 59.000 Menschen obdachlos, 478.000 sind von den Auswirkungen der Regenfälle betroffen. In den nächsten Stunden soll den nationale Notstand ausgerufen werden.

In Honduras wurden 13 Tote registriert, 10.161 Menschen wurden evakuiert. Von den Überschwemmungen sind 38.161 Personen betroffen, erhebliche Schäden werden aus dem Süden an der Grenze zu El Salvador gemeldet.

In Costa Rica wurden als präventive Maßnahme mehr als tausend Menschen in mehreren Regionen evakuiert, einige Autobahnen und Straßen waren wegen Überschwemmungen oder Erdrutschen gesperrt.

In Nicaragua rief Präsident Daniel Ortega den Zustand der nationalen Katastrophe aus. Er berichtete, dass 133.888 Menschen von den Regenfällen betroffen sind. 15.000 Personen sind in ihren Häusern von der Außenwelt abgeschnitten, Armee-Hubschrauber sind rund um die Uhr im Einsatz. Bisher konnten fünf Todesopfer geborgen werden, mehre Menschen gelten als vermisst.

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