Der Kauf von 36 Kampfjets für die Flotte der brasilianischen Luftwaffe (Força Aérea Brasileira – FAB) hängt von der weiteren Entwicklung der globalen Finanzkrise ab. Dies hat Verteidigungsminister Celso Luís Nunes Amorim am Dienstag (18.) in Paris bekannt gegeben. Der Minister betonte, dass eine Kaufentscheidung bis zum Jahr 2012 getroffen werden sollte.
„Im Moment ist die grundsätzliche Überlegung die Finanz-und Wirtschaftskrise. Wir wissen nicht, welche Folgen die globale Finanzkrise auf Brasilien haben wird“, erklärte Amorim auf einer Pressekonferenz im Französischen Verteidigungsministerium. „Wir müssen vorsichtig sein und bedenken, dass die Bedürfnisse unserer Verteidung eine Entscheidung erfordern, welche nicht auf unbestimmte Zeit verschoben werden darf“, fügte der Minister hinzu.
Bereits vor über einem Jahr hatte die damalige Regierung unter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva bekannt gegeben, 36 Kampfjets zur Modernisierung der Luftwaffe kaufen zu wollen. Um den lukrativen Auftrag von mehr als 6 Milliarden Euro kämpften mehrere Unternehmen aus Schweden, den USA und Frankreich. Frankreichs Flugzeughersteller Dassault hatte dabei von Beginn an die grössten Chancen, da der Konzern seinen brasilianischen Partnern einen Technologietransfer und den Bau der Flugzeuge in Brasilien zusichern konnte.
Im August 2010 kündigte Brasilia an, „in den kommenden Tagen offiziell den Kauf von vorerst 36 Rafale Kampfflugzeugen aus Frankreich bekannt zu geben“. Dies wurde wenig später bis nach Amtsantritt von Präsidentin Dilma Vana Rousseff am 01. Januar 2011 verschoben. Eine definitive Entscheidung zugunsten des französischen Herstellers wurde bisher offiziell nicht bekannt gegeben. „Die Lebensdauer unser Mirage-Jagdflugzeuge läuft aus. Die Wartung wird ab dem Jahr 2013 richtig viel Geld kosten und wir müssen deshalb die Dringlichkeit der Entscheidung ausbalancieren“, so Amorim.
Brasilien betonte immer wieder, dass es bei seinen Waffengeschäften lediglich um die Modernisierung der Streitkräfte gehe. Tatsache ist, dass in Lateinamerika sowohl Brasilien, Peru, Chile und vor allem Venezuela viel Geld für ihre Rüstungsgeschäfte investieren. Brasilien bedient sich dabei im Westen, die venezolanische Regierung unter Hugo Chávez in Russland und in China. Der ehemalige brasilianische Verteidigungsminister Nelson Jobim betonte dabei: “Brasilien ist nicht unterwegs wie Venezuela, die in die Supermärkte der Welt gehen um Waffen zu kaufen”.
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