Leider ist das weiße Blatt mit diesem schönen Zitat nicht auf Anhieb zu entdecken. Jemand hat es an eine Wand im hinteren Teil des Raumes gepinnt, anstatt es direkt neben dem Eingang zum ‚Little Hilton‘ aufzuhängen, damit es jeder sehen kann. Warum das kleine, eher unscheinbare Eckhaus in der calle Santa Lucía von Granada so heißt, weiß Carol Rea nicht. Ohne den Erker über der Tür oder das Schild ’se vende‘ (zu verkaufen) würde es kaum auffallen. Dass es verkauft werden soll, beunruhigt sie. Die Bücher würden ihr Haus und das Haus seine Bücher verlieren.
Carol Rea, ehemalige Lehrerin aus Kanada, gründete im Jahre 2003 die Bibliothek ‚Puedo Leer‘ (Ich kann lesen), gemeinsam mit dem Kinderbuchillustrator Luis Garay sowie den sozial engagierten Amerikanerinnen Helen Korengold und Dona Tabor. ‚Little Hilton‘ wäre nicht das erste Haus, aus dem Carol mit ihren Büchern ausziehen müsste. Zwar ist es nicht gerade in einem idealen Zustand, aber für ein größeres mit helleren Räumen fehlt das Geld. Die Bibliothek und die Arbeit dafür werden ausschließlich aus privaten Fonds finanziert. Auch die meisten der inzwischen 4000 Bücher, die dort stehen, sind Spenden von Menschen, die es für wichtig halten, dass Kinder mit Literatur in Berührung kommen.
Viele der Kinder haben lange gebraucht, ehe sie mutig genug waren, das Bücher-Haus zu betreten. Ein neuer Ort würde eine erneute Herausforderung darstellen. Es würde wieder dauern, bis sie den Weg dorthin fänden.
Nicaragua hat große Schriftsteller und Poeten hervor gebracht. Daher fällt es Carol schwer zu verstehen, warum es keinen Literatur-Unterricht an den Grundschulen gibt, genau so wenig wie Musik oder Malerei. „Natürlich können die Kinder lesen, aber was Lektüre ist, wissen die meisten nicht“, sagt die Kanadierin. „Doch wenn sie erleben, wie sich aus Worten Geschichten formen lassen, entdecken sie die Faszination des Lesens.“
Es war nicht leicht, und es ist auch heute noch nicht leicht. Immerhin konnte sich Carol Zugang zu 24 Schulen in Granada und Umgebung erkämpfen, wo nun Lesen auf dem Stundenplan steht. Zweimal im Monat ist sie zu jeweils zwölf Schulen unterwegs, für jede zwei Taschen im Gepäck – in einer befinden sich zehn Bücher nach Alter und Themen sortiert, in der anderen vier ‚chapter-books‘, aus denen jeden Tag vor Beginn des Unterrichts ein Kapitel gelesen wird.
In den ersten zwei Jahren hat Carol in Workshops und vielen Gesprächen den Umgang mit Büchern und Lesen zu vermitteln versucht. Dabei ist sie nicht nur auf Zustimmung gestoßen. Samstags organisierte sie an den Schulen Lesestunden. „Ich erinnere mich, wie nach so einer Stunde ein kleiner Junge zu mir kam und fragte: ‚wann kann ich auch ein Buch zum Lesen haben?‘ Das hat mich sehr berührt.“ Mittlerweile gibt es an sechs Schulen in und um Granada Büchereien und Bibliothekare, ein Erfolg, der die Kanadierin froh macht.
Liebe Gabriele, es war wieder mal eine so schöne Geschichte,und ich
wünsche allen die für das Projekt stehen viel Erfolg.
Angi Venezuela
Danke, Angi. Ich freue mich immer über solche Kommentare.
Ja, es ist ein wundervolles Projekt.
Lebst Du in Deutschland?
Ich möchte spanisch-sprachige Bücher für die Bibliothek sammeln und freue mich über jeden, der etwas beitragen kann.
Gabi
Hallo Gabi, ich lebe 9-10 Monate im Jahr in Venezuela auf der Isla Margar.
Die restliche Zeit verbringe ich zu Hause um nötige Operationen,und
Gesundheitscheck zu absolvieren.Bin Rentnerin und handhabe das seit
ca,10 Jahren so.Euer Projekt ist ja mehr auf Kinderbücher ausgelegt,so
wie ich das verstanden habe.Da wir hier momentan große Schwierigkeiten
mit der Regierung und Präsidenten haben(mutiert immer mehr zur Diktatur)
dürfen wir Ausländer nicht auffallen.Gabi schreibe mir kurz,wie ich euren
Projekt dienlich sein könnte.
Grüße Angi
Liebe Gabriel, herzlichen Dank für die senhr notwendige Arbeit,
die Sie für unsere Nachkommen regelmäßig organisieren und
erfüllen.
Ich wünsche Ihnen viel Glück und Erfolg auf jedem Weg und Pfad.
Dannenberg (Elbe), Deutschland
Den 21. 10 2012