Venezuela wird im November mit der Rückführung von 17.000 Barren Gold seiner Goldreserven beginnen. Für den Transport des Edelmetalls werden mehr als 40 Flüge nach Caracas notwendig sein.
Laut den venezolanischen Behörden wird Präsident Hugo Chávez in den kommenden Tagen ein Dekret unterzeichnen, welches die Auslandsrückholung von 190 Tonnen Gold nach Caracas genehmigt. Die Goldreserven im Wert von rund 11 Milliarden US-Dollar sollen mit 40 Frachtflügen aus Großbritannien, der Schweiz, den USA und Kanada, in die Zentralbank von Venezuela gelangen.
Nach Angaben der Regierung sollen die Gesamtkosten der Operation, einschließlich Transport, Begleitung, Versicherung und Rückversicherung, nicht mehr als 9 Millionen US-Dollar betragen. Experten von auf Werttransporte spezialisierte Unternehmen wiesen darauf hin, dass nach internationalen Richtlinien allerdings 1% des Auftragswertes als Kosten anfallen.
Bereits im August hatte der bolivarische Führer angekündigt, 211 Tonnen Gold aus europäischen Banken abzuziehen. Laut dem venzolanischen Oppositionspolitiker Julio Montoya sei es nicht ausgeschlossen, dass dieser Plan der Rückführung auf den Druck der Hauptgläubiger Venezuelas zurückzuführen sei. Venezuela schulde China, Russland und Brasilien mehr als 30 Milliarden Dollar, die Garantien für die Rückzahlung der Kredite bekommen wollen.
Einen Monat nach Ankündigung der Repatriierung missbrauchte das Staatsoberhaupt erneut das Ermächtigungsgesetz, welches ihm Ende 2010 nach der Regenkatastrophe von der Nationalversammlung eingeräumt wurde und verstaatlichte den Goldsektor des Landes. Mit dem neuen Gesetz verwaltet der Staat alle Aktivitäten des Gold-Abbaus und den damit verbundenen Tätigkeiten. Ausländische Firmen können in dem südamerikanischen Land nur noch Gold fördern und verarbeiten, wenn sie dabei eine Partnerschaft mit einem staatlichen Unternehmen eingehen. Das neue Gesetz garantiert der Regierung ebenfalls eine 13%ige Steuerabgabe.
EMFIS, der führende Anbieter für Börseninformationen zu den Emerging Markets im deutschsprachigen Internet und Betreiber der Internetplattform EMFIS.com. titelt: “Aktien von Gold-Unternehmen, die schwerpunktmäßig in Venezuela tätig sind oder dort zumindest größere Projekte betreiben, dürften unter den neuen Rahmenbedingungen nicht allererste Wahl sein, auch wenn die betreffenden Lagerstätten sehr umfangreich sein mögen”.
Über 1/4 Miliarde Dollar pro Flug. Bei der Flugzeugflotte von Venezuela ein riskantes Unternehmen. Warum Hugo das Gold nicht direkt in die Keller der Russen und Chinesen bringen lässt, sei dahingestellt. Für jeden Venezolaner sind Verträge prinzipiell dafür geeignet, um gebrochen zu werden. Freuen wir uns auf den schönen Goldregen aus den Wolken.
„Über 1/4 Miliarde Dollar pro Flug.“
Wo ist das Problem? Ein Flugzeug wie der A380 kostet mehr. Und natürlich wird die Fracht versichert.
Gold aus Südamerika ist auf dem Weltmarkt ohnehin nur schwer verkäuflich, da es zumeist als „Gold des Todes“ gilt, aufgrund der unmenschlichen Produktionsbedingungen unter Verwendung von Quecksilber. Das gilt für Gold aus Venezuela noch heute. Es interessiert die Produzenten noch immer einen Dreck, wenn ihre Arbeiter sich vergiften.
Meines Wissens kaufen deutsche oder schweizer Banken solches Gold nicht an. Dies könnte der wahre Grund für die Rückführung sein.
Mit anderen Worten: Der venezolanische Goldschatz ist völlig wertlos, es sei denn, man schiebt ihn in kriminelle Kanäle um die Herkunft zu verschleiern. Natürlich gibt es Länder und Organisationen, die hierbei bereit sind zu helfen, aber nur gegen horrende „Gebühren“. Grundsätzlich entnimmt eine am Kauf interessierte Bank oder Goldschmelze vorab Proben, die zwangsläufig zum Platzen des Geschäfts führen, da Spuren des Quecksilbers immer nachweisbar bleiben.