Die Europäische Union (EU) spendet Kolumbien anlässlich der Friedensbemühungen 55.4 Millionen Euro. Dies hat der für Entwicklung zuständige EU-Kommissar, Andris Piebalgs, in Bogotá bekannt gegeben. Piebalgs, der sich vom 31. Oktober bis zum 3. November zu Besuch im Nachbarland von Venezuela befindet, lobte den Friedensprozess von Präsident Juan Manuel Santos.
„Die Europäische Union unterstützt den Friedensprozess von Präsident Juan Manuel Santos. Wir gratulieren der kolumbianischen Regierung auch für ihre Bemühungen in den Bereichen Menschenrechte und Demokratie. Die EU hat für das Land ein neues Paket von Förderprogrammen erstellt, welche rund 55 Millionen Euro betragen“, so Piebalgs.
Der EU-Kommissar traf sich während seines dreitägigen Aufenthaltes mit Vertretern der nationalen Behörden, um die Zukunft der Entwicklungszusammenarbeit der EU mit Kolumbien zu erörtern. Er stattete mehreren Projekten, zum Beispiel dem Projekt Friedenskonsolidierung und wirtschaftliche Möglichkeiten in Cartagena, einen Besuch ab. Dieses Projekt hat bereits 248 Familien gefördert und die Gründung von rund 200 Kleinunternehmen unterstützt. Es wurde eingerichtet, um durch Schaffung von Kleinunternehmen und Bereitstellung von Ausbildungsmöglichkeiten zur Armutsminderung im Distrikt La Popa beizutragen.
Ferner besuchte Piebalgs mehrere Projekte des symbolträchtigen Programms „Peace Laboratory III“ in der Region Montes de María. Bei seinem Besuch in der ländlichen Region, in der wichtige Fortschritte bei der Festigung der staatlichen Präsenz erzielt wurden, wurde der Beamte vom kolumbischen Agrarminister Juan Camilo Restrepo und dem Leiter des Präsidialamts für Sozialmaßnahmen und internationale Zusammenarbeit, Diego Molano, begleitet.
Piebalgs traf sich mit dem Präsidenten von Kolumbien, Juan Manuel Santos, mit der Außenministerin María Ángela Holguín und mit mehreren Parlamentariern. Gegenstand der politischen Gespräche waren die Zukunft der Zusammenarbeit zwischen der EU und Kolumbien, welche die politische Lage und die Reformagenda zur Armutsbekämpfung bilden. Auch die Süd-Süd-Entwicklungszusammenarbeit mit Regionen wie Haiti oder Westafrika wurden erörtert, um eine wirksame Koordinierung der Hilfe zwischen der EU und Kolumbien zu gewährleisten.
„Kolumbien ist ein wichtiger Partner für die Europäische Union. Wir würdigen die Fortschritte, die es im Bereich der Entwicklung und bei der Stabilisierung des Landes erzielt hat. Gleichzeitig teilen wir das Engagement des Staates für die aktive Bewältigung der anstehenden Herausforderungen. Die Armutsminderung, die Hilfe für die Opfer interner Konflikte und die Rückgabe von Grundstückseigentum an diejenigen, denen es weggenommen wurde, stehen nach wie vor im Mittelpunkt unserer gemeinsamen Anliegen und wir sind entschlossen, nach besten Kräften weiterhin zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Kolumbien beizutragen“, erklärte Kommissar Piebalgs.
In Kolumbien unterstützt die Europäische Kommission Initiativen in den Bereichen Friedenskonsolidierung und alternative Entwicklung, Justiz und Menschenrechte, humanitäre Hilfe sowie Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. In diesen Bereichen fördert die EU sowohl Initiativen der Zivilgesellschaft als auch die Entwicklung der staatlichen Politik. Das Gesamtbudget für die Entwicklungszusammenarbeit in diesen Bereichen beläuft sich für den Zeitraum 2007-2013 auf 320 Mio. EUR.
Die Beziehungen der EU zu Kolumbien beruhen auf dem Rahmenabkommen über die Zusammenarbeit zwischen der EU und den Ländern der Andengemeinschaft, das 1993 unterzeichnet wurde und 1998 in Kraft getreten ist. Insgesamt hat die EU für die Zusammenarbeit mit Kolumbien bis 2010 rund 550 Mio. EUR bereitgestellt.
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