Nach Informationen des brasilianischen Marktforschungsinstitutes „Ibope Nielsen Online“ nahm in Brasilien die private wie berufliche Nutzung des Internets im September 2011 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14% zu, womit Brasilien Deutschland überholte. 46,3 von den 61,2 Millionen Brasilianern mit einem privaten oder beruflichen Internetzugang hätten den Angaben zufolge das Internet aktiv genutzt.
Damit weist Brasilien höhere Werte als Deutschland auf, wo 46,26 Millionen aktive Internetnutzer registriert wurden; an Frankreich und Großbritannien zog Brasilien bereits im August 2010 vorbei. Die USA und Japan bleiben mit 203,4 bzw. 62,3 Millionen aktiven Internetnutzern weiterhin Spitzenreiter.
Laut Ibope hat sich die Übertragungsgeschwindigkeit der brasilianischen Internetverbindungen ebenfalls erhöht. Im September verfügten 77,8% der aktiv genutzten privaten Internetanschlüsse über eine Geschwindigkeit von über 512 kbit/s, im Vergleich zu 61% im Vorjahr. Der Studie des Ibope zufolge ist die Zahl der Brasilianer, die in einem Haushalt mit Internetanbindung leben, auf 58 Millionen im September 2011 und damit um 10 Millionen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dies sei der höchste Zuwachs der vergangenen zehn Jahre.
Wie das brasilien Magazin berichtete, hat der Kommunikationsriese Telebrás angekündigt, noch bis zum Ende des Jahres rund 100 Städte und Gemeinden um ganzen Land mit schnellen Anschlüssen ans Internet zu versorgen. Laut dem Präsidenten der halb-staatlichen Telefongesellschaft, Rogério Santan, sollen in diesem ersten Schritt rund 14 Millionen Menschen im Rahmen des “nationalen Plan für Breitband-Internet” (PNBL) von dem Ausbau des Datennetzes profitieren.
Wenn man sich anschaut, in welcher Form die meisten Menschen in Lateinamerika das Internet nutzen, oder auch das Fernsehen, oder die Mobiltelefone, dann ist das nicht unbedingt ein Anlass, ihnen zu gratulieren.