Die UNO hat von rund 5.000 Angehörigen der Cholera-Opfer in Haiti eine Klage über Entschädigungszahlungen in Höhe von mehreren hundert Millionen US-Dollar erhalten. Mehrere Studien gehen davon aus, dass die bakterielle Krankheit wahrscheinlich von UNO-Blauhelmen aus Nepal in das Nachbarland der Dominikanischen Republik eingeschleppt wurde.
Die Klage wurde vom in den USA ansässigen Institut für Gerechtigkeit und Demokratie eingereicht. Der UN wird unter anderem vorgeworfen, dass Truppen aus einem UN-Stützpunkt unbehandelte Abfälle in den Río Artibonito geschüttet hatten. Da die Ärmsten des Landes den Fluss als Trinkwasserreservoir nutzen, soll dadurch eine Ausbreitung der Seuche ermöglich worden sein. Der UN wird ebenfalls vorgeworfen, nicht angemessen auf den Ausbruch der Seuche reagiert zu haben.
„Die UN hat alles getan, um die Ausbreitung der Cholera unter Kontrolle zu bringen und zu beseitigen“, erklärte UN-Sprecher Martin Nesirsky. Laut dem haitianischen Ministerium für Gesundheit starben seit Ausbruch der Krankheit im Oktober 2010 mehr als 6.500 Menschen an der Seuche, fast 500.000 Personen erkrankten.
Das Institut für Gerechtigkeit und Demokratie in Haiti (IJDH) – eine in Boston ansässige Menschenrechtsgruppe – fordert 50.000 US-Dollar als Entschädigung für jede kranke Person und 100.000 Dollar für jedes Todesopfer. Neben den individuellen Schäden wird eine öffentliche Entschuldigung erwartet. Die IJDH gab bekannt, dass sie bei einer Nichtreaktion durch die UN ein Gericht in Haiti oder in den USA anrufen wird. „Es ist Zeit für die UN zu reagieren und das Richtige zu tun“, erklärte IJDH-Sprecher Brian Concannon.
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