Die zehn gefährlichsten Umweltgiftquellen weltweit 2011 sind:
(Rangliste nach Anzahl gefährdeter Menschen)
1. Bergbau und Erzaufbereitung; geschätzte Anzahl gefährdeter Menschen: 7,02 Millionen
2. Metallverhüttung; geschätzte Anzahl gefährdeter Menschen: 4,95 Millionen
3. Chemische Produktion; geschätzte Anzahl gefährdeter Menschen: 4,78 Millionen
4. Bergbau mit einfachen handwerklichen Mitteln; geschätzte Anzahl gefährdeter Menschen: 4,23 Millionen
5. Industrieareale; geschätzte Anzahl gefährdeter Menschen: 3,86 Millionen
6. Landwirtschaftliche Produktion; geschätzte Anzahl gefährdeter Menschen: 3,27 Millionen
7. Deponien mit Industrie- und Haushaltabfällen; geschätzte Anzahl gefährdeter Menschen: 3,21 Millionen
8. Schwerindustrie (Giessen, Walzen, Stanzen); geschätzte Anzahl gefährdeter Menschen: 2,77 Millionen
9. Petrochemische Industrie; geschätzte Anzahl gefährdeter Menschen: 1,91 Millionen
10. Gerbereibetriebe; geschätzte Anzahl gefährdeter Menschen: 1,89 Millionen
Der diesjährige Umweltgiftbericht 2011 basiert auf der geschätzten Zahl der Menschen, die durch die Schadstoffquellen betroffen sind, und der Anzahl weltweit identifizierter Orte, wo Umweltgifte in gesundheitsschädlichen Konzentrationen vorkommen. Er befasst sich in erster Linie mit Umweltgiften, die vom technischen Beratungsausschuss des Blacksmith Institute als «toxisch» bezeichnet werden. Im Gegensatz zu 2008 sind somit Probleme wie die Luftverschmutzung von Innenräumen, die nicht-toxische Elemente aufweisen kann, ausgenommen. Der Bericht konzentriert sich ausserdem auf Orte mit einer eindeutigen, ortsfesten Schadstoffquelle, auf die Sanierungsarbeiten abzielen können. Von diesem Geltungsbereich ausgenommen sind Schadstoffprobleme, deren Quelle unklar oder räumlich verteilt ist wie beispielsweise Autoabgase, städtische Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung aus diffusen Quellen und abfliessendes Regenwasser, allgemeine Haushalts- oder Gewerbeabfälle sowie Öl- oder Chemieunfälle bei Transport und Weiterverteilung.
Zudem zeigt der Bericht auf, dass entgegen der weitverbreiteten Ansicht viele der gravierendsten Schadstoffquellen nicht direkt auf multinationale Unternehmen zurückzuführen sind, sondern auf ungenügend regulierte, kleinräumige Aktivitäten wie Bergbau mit handwerklichen Mitteln, Metallrecycling und stillgelegte Betriebe. Jedoch tragen Länder mit hohen Einkommen indirekt in erheblichem Masse zu diesen Umweltgiftproblemen bei, weil die Nachfrage nach Rohstoffen und Konsumgütern hauptsächlich durch wirtschaftlich starke Länder forciert wird. Dies treibt viele dieser Kleinindustrien an und verschlimmert dadurch die Schadstoffprobleme in einkommensschwachen Ländern.
Im Gegensatz zum Bericht von 2008, der auch Informationen von externen Experten und Quellen enthielt, basiert der diesjährige Bericht ausschliesslich auf Daten, die direkt vom Blacksmith Institute mit Unterstützung von Green Cross Schweiz in den Gebieten mit Umweltgiftquellen erhoben wurden. In den letzten drei Jahren wurden Informationen von mehr als 2000 verschmutzten Orten katalogisiert, darunter Daten über die Konzentration wichtiger Umweltgifte, industrielle Quellen, GPS-Koordinaten, nachgewiesene gesundheitliche Auswirkungen, Übertragungswege, Fotos, Kartenmaterial und Informationen über die potenziell gefährdete Bevölkerung.
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