Für den Schutz und die Nutzung des Río de la Plata-Beckens gibt es fast keine Studien und Abkommen. Die Regierungen von Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay und Uruguay versuchen nun durch ein nachhaltiges Management-Programm, die Erhaltung der natürlichen Ressourcen und der Biodiversität des als eines der reichsten Regionen der Erde bezeichneten Gebietes zu schützen.
Das La Plata-Becken wird vom Río Uruguay und dem Río Paraná geformt, erstreckt sich auf dem Terrain von fünf Ländern und umfasst 3,1 Millionen Quadratkilometer. Es zählt zu den fünf größten in der Welt und hinter dem Amazonas-Becken zum zweitgrößten in Südamerika. Das Gebiet beherbergt eines der weltweit größten Volumen an Süßwasser, ist die Heimat von rund 100 Millionen Menschen und generiert 70% des Bruttosozialprodukts der fünf Anrainerstaaten. An seinen Rändern stehen mit Asunción, Buenos Aires, Brasilia, Montevideo und São Paulo einige der wichtigsten Städte Südamerikas.
„In diesem Becken entwickelt sich eine der am schnellsten wachsenden und produktivsten Wirtschaftszonen der Welt. Ein Anstieg der Monokulturen, Abholzung und Dammbau, stellen eine schwere Bedrohung des Öko-Systems dar und führen bei bei Nichtbeachtung des natürlichen Kapitals zu unerschwinglichen Kosten“, erklärte Jorge Cappato vom Verband der erneuerbaren Energien und Umwelt am Río Paraná. Angesichts der neuen Herausforderungen wie Klimawandel, Wasserknappheit, Entwaldung, Überfischung und Umweltverschmutzung ist nach seinen Worten ein regionaler Ansatz zum gemeinsamen Schutz der Ressourcen notwendig. Er erinnerte daran, dass Experten der internationalen Umweltorganisation World Wildlife Fund die Region zu den drei am meisten gefährdeten der Welt einstufte.
Ein im Oktober ins Leben gerufenes Rahmenprogramm beinhaltet gemeinsame Maßnahmen für die Erhaltung der natürlichen Ressourcen der Region. „In den letzten anderthalb Jahren gab es eine große Übereinstimmung zwischen den Ländern, so dass der Fortschritt der Arbeiten im Becken als außergewöhnlich zu bezeichnen ist“, teilten regionale Umweltschutzbehörden mit. Ziel der Studien ist, einen umfassenden Überblick über das Basin zu erhalten. Den Wasserhaushalt im Gleichgewicht zu halten, ist eine der wichtigsten Herausforderungen für die Region und Strategie für ein ab 2015 geplantes integriertes Ressourcen-Management.
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