In der Grenzstadt Ciudad Hidalgo, am mexikanischen Ufer des Río Suchiate im Bundesstaat Chiapas, gibt es Bordelle mit Prostituierten aus Zentralamerika im Überfluss. Der Río Suchiate bildet die natürliche Grenze zum Nachbarstaat Guatemala. Tagtäglich versuchen hunderte von Migranten in Ciudad Hidalgo auf die Güterzüge in Richtung Norden aufzuspringen, um illegal in die USA einreisen zu können.
Sexuelle Ausbeutung in der südlichen Grenzregion von Mexiko ist zum gesellschaftlichen Problem geworden. Immer mehr Flüchtlinge aus Guatemala, El Salvador und Nicaragua verkaufen ihren Körper für etwa vier US-Dollar. Viele der Frauen verließen ihre Heimat unter falschen Versprechungen und gerieten in die Fänge von Menschenhändler. „Ich verließ meine Heimat Nicaragua in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Eine Organisation versprach mir Arbeit und Wohlstand in den USA. Ich geriet an Menschenhändler und verkaufe meine Liebesdienste für 50 Pesos (3,5 US-Dollar)“, teilt die 35-jährige Leonora Gámez mit. „Irgendwann, sollte ich nicht sterben, möchte ich in die USA gehen“, fügt sie hinzu.
Leonora erklärt, dass sie am Anfang ihrer „Karriere“ angewidert war, inzwischen hat sie sich an ihren „Job“ gewöhnt und sogar Rücklagen für ihre Zukunft gebildet. Die Staatsanwaltschaft hat seit dem Jahr 2009 rund 10 Menschenhändler (Schlepper) festgenommen, die Ermittlungen erweisen sich als schwierig. „Viele Frauen erheben keine Anklage. Sie haben Angst vor Repressalien und fürchten um ihr Leben“, teilt Staatsanwalt Enrique Mendez mit.
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