Nach heftigen Unwettern herrschen in Venezuela und Kolumbien teilweise chaotische Zustände, in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá erklärte Bürgermeisterin Clara Lopez den Ausnahmezustand. Nach ihren Worten sind 50.000 Menschen von Erdrutschen und Überflutungen betroffen, weite Teile der Hauptstadt stehen komplett unter Wasser.
„Es ist eine ziemlich heikle Situation. In vielen Bezirken mussten die Menschen in die oberen Stockwerke ihrer Häuser flüchten. Nach unseren ersten Schätzungen sind in der Stadt mehr als 50.000 Menschen von den Überschwemmungen betroffen“, so Lopez in einer TV-Interview. Südwestlich der Hauptstadt sind 700 Häuser komplett überflutet, 3.500 bis 4.000 Personen sind von der Außenwelt abgeschnitten. „Der Fluss Bogotá ist über die Ufer getreten, Evakuierungen der Bevölkerung wurde angeordnet“, lautete die offizielle Erklärung.
In Bogotá gibt es 115 potentiell gefährdete Gebiete, Hangabrutsche werden in den nächsten Stunden befürchtet. Die Böden sind durch die seit Wochen anhaltenden Regenfälle gesättigt und können kein Wasser mehr aufnehmen. Immer mehr Hügel der sieben Millionen-Metropole geraten ins Rutschen und begraben ganze Siedlungen unter Tonnen von Schlamm und Geröll. Nach Angaben der Meteorologen fiel in den ersten sechs Tagen des Dezembers bereits die Regenmenge eines ganzen Monats. Mehrere Hauptverkehrsstraßen sind gesperrt, die Lage ist chaotisch.
Die außerordentlich heftigen Niederschläge halten bereits seit September an und werden dem Wetterphänomen La Niña zugeschrieben“. Nach Angaben des kolumbianischen Roten Kreuzes starben mindestens 135 Menschen, mehr als 500.000 sind von den Auswirkungen betroffen.
In der venezolanischen Hauptstadt Caracas mussten in den letzten Stunden 2.000 Menschen evakuiert werden. Aufgrund der Regenfälle wurden der Unterricht an allen Schulen für zwei Tage ausgesetzt. Offiziell gab es zwei Todesopfer, mehrere Menschen werden vermisst. Der Distrito Capital, Vargas, Miranda und Mérida sind besonders von den Unwettern betroffen, die Regenfälle sollen die nächsten 72 Stunden noch anhalten.
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