Ein chilenischer Kommunikationssatellit ist erfolgreich ins All geschossen worden. Der Start von FASat-Charlie, der von Chile sowohl für zivile Zwecke als auch für militärische Operationen genutzt werden soll, startete in der Nacht zum Samstag am Kopf einer Sojus-Trägerrakete VS02 in Französisch-Guayana. Wie die chilenische Luftwaffe bestätigte, erfolgte um 06:29 Uhr GMT die erfolgreiche Trennung von der russischen Rakete.
Für den chilenischen Staatspräsident Sebastián Piñera, der den Start gemeinsam mit Verteidigungsminister Andrés Allamand in der Leitstelle der Luftwaffe in der Hauptstadt des Landes verfolgt hatte, stellt der Satellit „einen gewaltigen Sprung in Hinblick auf die Weltraumtechnologie unseres Landes“ dar. Der Erdtrabant mit einem Gewicht von 130 Kilogramm erreichte planmäßig nach 3 Stunden und 26 Minuten seinen Orbit und funktioniert problemlos.
Der Start des Erdtrabanten war bereits für Februar 2010 vorgesehen gewesen, Bauverzögerungen am Weltraumbahnhof in Kourou hatten jedoch dem Zeitplan einen Strich durch die Rechnung gemacht. 75 Millionen US-Dollar hat der Bau des Satelliten gekostet, entwickelt wurde er von Konsortium EADS Astrium.
Es ist bereits der dritte Anlauf des Andenstaates, sein Territorium aus dem All zu überwachen. Beim ersten Versuch 1995 löste sich der künstliche Himmelskörper nicht von der Trägerrakete, drei Jahre später wurde zwar ein zweiter Satellit erfolgreich im All ausgesetzt, seine Lebensdauer war jedoch auf drei Jahre beschränkt.
Die chilenische Luftwaffe konnte nach eigenen Angaben bereits am Samstag die Steuerung von FASat-Charlie im Kontrollzentrum in El Bosque übernehmen. In dem Vorort der Hauptstadt Santiagos de Chile war die Freude über den gelungenen Start groß, die Verantwortlichen werten das ehrgeizige Projekt schon jetzt als „vollen Erfolg“.
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