Venezuela will gemeinsam mit Portugal, Kolumbien und Kuba drei Fabriken zur Herstellung von Medikamenten errichten. Dies gab die venezolanische Gesundheitsministerin Eugenia Sader am Mittwoch (21.) bekannt. Ihrer Aussage nach sollen die Anlagen bereits Mitte nächsten Jahres mit der Produktion beginnen.
„Die erste Fabrik haben durch eine internationalen Vereinbarung mit Portugal erworben, wir haben die entsprechenden Pläne gekauft und die Unterstützung bei der Produktion bis zur dritten Charge. […] Dort sollen Penizillin und Cephalosporine, zwei Antibiotika-Arten, mit sehr hohem Verbrauch in Venezuela hergestellt werden“, so die Ministerin bei der Vorstellung des Projekts.
In einem Interview mit dem staatlichen Fernsehsender VTV erklarte Sader, dass die Produktionstätten in den Bundesstaaten Anzoátegui (Osten), Carabobo (Zentrum) und Miranda (Zentrum) entstehen sollen. Sie sollen sich rein auf die Herstellung von Antibiotika konzentrieren, die ersten Präparate sollen im Juli oder August 2012 vom Band laufen.
Gemeinsam mit Kolumbien will Venezuela nun über die staatlichen Pharmakonzerne auch das „sehr teure“ Breitbandantibiotikum Carbapeneme im eigenen Land produzieren und so dem öffentlichen Gesundheitssystem zur Verfügung stellen.
Ende November hatten Venezuelas Staatschef Hugo Chávez und sein kolumbianischer Amtskollege Juan Manuel Santos eine Vereinbarung unterzeichnet, die den kolumbianischen Pharmaunternehmen Vitrofarma und Vitalis SACI erlaubt, gemeinsam mit dem sozialistischen Karbikstaat in einem binationalen Unternehmen generische Medikamente im Bundesstaat Carabobo zu produzieren.
Mit der Karibikinsel Kuba hat Venezuela in den vergangenen Monaten ebenfalls Joint Ventures vereinbart. In den noch zu errichtenden Industrieanlagen sollen in den kommenden Jahren neben Antibiotika auch generische Medikamente zur Behandlung von Herzkrankheiten, Anämie (Blutarmut), Psoriasis (Schuppenflechte) und HIV sowie Impfstoffe gegen mehrere andere Krankheiten produziert werde.
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