Der amtierende chilenische Staatspräsident Sebastián Piñera will in den kommenden Tagen und Wochen mit seinen vier Amtsvorgängern über die politischen Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise diskutieren. Dies gab Regierungssprecher Andrés Chadwick am Montag (26.) in Santiago de Chile bekannt.
„Chile ist ein Land mit einer fast einzigartigen Situation, wo vier ehemalige Präsidenten noch sehr aktiv mit dem politischen Leben im Land verbunden sind. Daher ist es sehr wichtig, die Möglichkeit zu nutzen, die Erfahrungen und Visionen von ihnen zu sammeln“ so Chadwick gegenüber Medienvertretern.
Eingeladen zu den politischen Diskussionsrunden sind demnach sämtliche Präsidenten nach Ende der Militärdiktatur unter Augusto Pinochet (1973-1990): Patricio Aylwin (1990-1994), Eduardo Frei (1994-2000), Ricardo Lagos (2000-2006) und Michelle Bachelet (2006-2010). Aylwin soll bereits am heutigen Montag mit dem amtierenden Staatschef zusammentreffen, ein Gespräch mit Lagos ist noch für diese Woche geplant, mit Frei wurde ein Termin für Januar vereinbart.
Unbestätigt ist bislang noch ein Treffen mit Piñeras direkter Amtsvorgängerin Michelle Bachelet. Die heutige Direktorin der UN-Frauen-Organisation UN Women soll Medienberichten zufolge noch zögern, die Einladung mit dem ersten rechtsgerichteten Staatsoberhaupt seit der Redemokratisierung des Landes anzunehmen. In den vergangenen Wochen war sie von Regierungsfunktionären aufgrund der von ihr während ihrer Amtszeit getroffenen Entscheidungen im Bildungsbereich scharf kritisiert worden.
Chadwick betonte, dass Bachelet bei einem Treffen mit Piñera „keiner unbequemen Situation ausgesetzt“ werde. Sie sei auch nicht eingeladen worden, um sie in diesen Gesprächen dann zu kritisieren. Diesem könnte sich Bachelet „absolut sicher“ sein.
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