Kuba: Nach zwei Monaten Hungerstreik in Lebensgefahr

HospitalJuanBrunoZayas

Datum: 16. Januar 2012
Uhrzeit: 08:13 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Gefängnisbehörde verweigert Regimegegnern medizinische Versorgung

Nach einem Bericht der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte befindet sich Wilmar Villar Mendoza, der bei einer friedlichen Protestkundgebung am 14. November 2011 in der Stadt Contramaestre (Provinz Santiago de Cuba) verhaftet wurde, in akuter Lebensgefahr. Vergangenen Samstag (14.) wurde Villar Mendoza, der seit fast zwei Monaten mit einem Hungerstreik gegen seine willkürliche Verhaftung und die konstruierten Anklagepunkte protestiert, in das „Gesundheits- und Menschenrechtszentrum ‚Juan Bruno Zayas’“ in Santiago de Cuba verlegt. Nach Angabe der Ärzte sei er bewusstlos und leide an einer Lungenentzündung, sein Tod stehe unmittelbar bevor. Protestkundgebungen der Gefangenen-hilfsorganisation „Damen in Weiß“ und anderer Menschenrechtsorganisationen wurden gewaltsam niedergeschlagen, zwei Menschenrechtlerinnen befinden sich immer noch in Haft.

Wie die IGFM, die auf Kuba mit einer Menschenrechtsgruppe zusammeanarbeitet, berichtet, ist Wilmar Villar Mendoza Mitglied der Oppositionsbewegung „Patriotische Union Kubas“ (UNPACU). Nach seiner willkürlichen Verhaftung wurde er in einer Gerichtsverhandlung, die von Menschenrechtlern als „Farce“ bezeichnet wurde, wegen „Widerstands gegen die Staatsgewalt“ und „Körperverletzung“ zu vier Jahren Haft verurteilt. Nach Angabe seiner Ehefrau Maritza Pelegrino Cabrales, selbst Mitglied der „Damen in Weiß“, wurde ihm im Gefängnis dringend notwendige medizinische Versorgung verweigert. Die IGFM macht das repressive Castro-Regime für den kritischen Gesundheitszustand Wilmar Villar Mendozas verantwortlich und fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung aller politischen Gefangenen. „Die Gefängnisbehörde verweigert den Regimegegnern dringend notwendige medizinische Versorgung und spielt mit ihrem Leben“, so die IGFM.

Protestkundgebungen enden mit brutalen Übergriffen und Verhaftungen
Am Sonntag (15.) veranstalteten 19 „Damen in Weiß“ nach der Messe in der Basilika El Cobre in Santiago de Cuba einen Protestmarsch zum „Gesundheits- und Menschenrechtszentrum ‚Juan Bruno Zayas’“, um ihre Solidarität mit Wilmar Villar Mendoza zu bekunden. Seine Ehefrau Maritza Pelegrino Cabrales, selbst Mitglied der Gefangenenhilfsorganisation, forderte in einer Protestkundgebung mit Menschen- und Bürgerrechtlern vor dem Gesundheits- und Menschenrechtszentrum seine sofortige Freilassung. Die Protestkundgebungen wurden brutal von der kubanischen Polizei niedergeschlagen, es gab etliche Verhaftungen. Die zwei Mitglieder der „Damen in Weiß“ Aurora Martin Calderin und Miraida Martin Calderin wurden verhaftet und befinden sich noch immer im Gefängnis.

In Contramaestre wurde der Menschenrechtsverteidiger und ehemaliger politischer Gefangener Jorge Cervantes von regimetreuen Schlägern angegriffen, weil er mit einem Schild mit der Aufschrift „Wilmar darf nicht sterben“ gegen die willkürliche Verhaftung Wilmar Villar Mendozas protestierte. Wegen regimekritischer Aktivitäten verbrachte er bereits 15 Jahre in Haft und befand sich im Juni 2011 selbst wegen einem Hungerstreik in Lebensgefahr.

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