Rund 12.000 Guatemalteken sind am Samstag (21.) auf den Gipfel des erloschenen Vulkans „Volcán de Agua“ geklettert, um gegen die häusliche Gewalt in dem zentralamerikanischen Land zu protestieren. Die Teilnehmer bildeten dabei nach ihren Worten die weltweit längste Menschenkette auf einem Vulkan. An der Aktion “Subida por la Vida” (Ersteigung für das Leben) nahmen auch Präsident Otto Pérez und die britische Botschafterin in Guatemala, Julie Chappell, teil. Laut Chappell hatte die Botschaft die Veranstaltung mitfinanziert/organisiert.
Auf einem riesigen Banner bildeten die Aktivisten eine „2012“. Mit diesem symbolischen Akt forderten sie eine Ende der Gewalt gegen Frauen ab diesem Jahr. Guatemala hat eine der höchsten Mordraten der Welt, die häusliche Gewalt stellt dabei ein besonderes Problem dar. Jährlich werden rund 700 Frauen getötet, mehr als 65.000 Beschwerden über häusliche Gewalt landen bei der Staatsanwaltschaft.
„Wir wollen, dass die Gewalt in diesem Land ein Ende hat. Guatemala soll nicht zu einem der gewalttätigsten Länder der Welt gehören“, sprach Präsident Pérez zu den Massen. Die Gewalt wird zum Teil als ein Erbe des von 1960-96 andauernden Bürgerkriegs zwischen dem Staat und vier linken Guerillaorganisationen (Zusammenschluss als Unidad Revolucionaria Nacional Guatemalteca – URNG) bezeichnet. Ihm fielen 150.000 bis 250.000 Menschen zum Opfer, unter ihnen überwiegend einfache indigene Einwohner, die bei Massakern der Armee oder rechter paramilitärischer Truppen umkamen.
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