US-Wissenschaftler warnen vor einem schwerem Erdbeben auf der Karibikinsel Hispaniola, die sich Haiti und die Dominikanische Republik teilen. Laut einer am Donnerstag (26.) veröffentlichten Studie der Spezialisten könnte das Erdbeben vom Januar 2010 der Anfang eines neuen Zyklus von seismischer Aktivität in der Enriquillo-Plantain-Garden-Verwerfung sein. Historische Aufzeichnungen der vergangenen Jahre belegen häufige seismische Aktivitäten in diesem Bereich der Karibik.
Laut William Bakun, United States Geological Survey (USGS), scheint die Enriquillo-Plantain-Garden-Verwerfung nach 240 Jahren seismischer Ruhe wieder aktiv zu sein. Der Wissenschaftler des wichtigsten Instituts der USA für die amtliche Kartografie untersuchte mit seinen Kollegen die Landschaft der Karibikinsel nach Naturkatastrophen, die sie bedrohen.
Die Experten wiesen auf die Bewegung der Septentrional-Verwerfung im Norden und auf die Enriquillo-Plantain-Garden-Verwerfung (Enriquillo-Plantain Garden Fault Zone, EPGFZ) im Süden der Insel hin. Die Nordamerikanische und die karibische Platte bewegen sich entlang dieser Störung um rund 20 mm pro Jahr aneinander vorbei. Alleine an der Enriquillo-Verwerfung erfolgt eine mittlere jährliche Bewegung von etwa 7 Millimetern, was nach Einschätzung der Wissenschaftler vermutlich der Grund für die historischen großen Erdbeben in den Jahren von 2010, 1860, 1770, 1761, 1751, 1684, 1673 und 1618 war. Die in den letzten Wochen und Monaten aufgetretenen Erdbeben hätten eine ähnliche Intensität, welche typisch für eine voll geblockte Verwerfung sei.
Bei dem am Montag (23.) aufgetretenen Erdbeben der Stärke 5,1 auf der Momenten-Magnituden-Skala waren in der Dominikanischen Republik mindestens dreizehn Häuser beschädigt worden. In den letzten Wochen kam es zu intensiven seismischen Aktivitäten in der Dominikanischen Republik, Puerto Rico und anderen Teilen der Karibik. Mehrere Erdbeben traten in vor allem in der Mona-Passage auf, welche die Karibikinseln Hispaniola und Puerto Rico trennt. Die Intensität der Erschütterungen waren deutlich zu spüren und verursachten nach Berichten lokaler Medien Panik unter der Bevölkerung. Dutzende von öffentlichen und privaten Angestellten rannten in großer Angst auf die Straße, Augenzeugen berichteten von einer Massenhysterie.
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