Greenpeace Schweiz hat am Freitag (27.) im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums (WEF) zusammen mit der NGO „Erklärung von Bern“ (BD) zwei Unternehmen für besonders krasse Menschenrechtsverstösse und Umweltsünden mit ihrem alljährlichen Schmähpreis ausgezeichnet. Den Jurypreis erhielt der britische Bankkonzern Barclays Capital für seine Spekulationen mit Nahrungsmitteln auf dem Buckel der Ärmsten. Der Publikumspreis ging via Internet-Voting an Vale. An der Abstimmung beteiligten sich 88.766 Menschen (2011 rund 50.000).
Mit den Public Eye Awards werden Konzerne ausgezeichnet, die sich laut den Initianten besonders verantwortungslos gegenüber Mensch und Umwelt verhalten. Der Fokus der Public Eye Awards liegt seit 2005 somit auf dem Thema Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung. Die aufgeführten Begründungen sind jene die aus dem Lautdatio der jeweiligen Verleihungen hervorgehen. Der Publikumspreis wird durch eine Onlineabstimmung ermittelt. Neben den Negativpreisen wird jeweils seit 2006 auch ein Positive Award für besonders vorbildliches Verhalten verliehen.
Die Vale mit Sitz in Rio de Janeiro ist neben der Rio Tinto Group und BHP Billiton eines der drei größten Bergbauunternehmen der Welt. Dem Unternehmen wurden bereits öfters Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung vorgeworfen. Momentan beteiligt sich Vale am Bau des Belo-Monte-Staudamms im Amazonas. Dieser hat voraussichtlich 40.000 Zwangsumsiedlungen zur Folge. Eine Fläche so gross wie der Bodensee würde unter Wasser gesetzt mit verheerenden Auswirkungen für die indigene Bevölkerung sowie für Flora und Fauna. Dazu wurden viele Indianerstämme, die im Amazonasgebiet lebten, umgesiedelt. Wenn der Damm gebaut wird, würde ein Großteil des Urwaldes überflutet.
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