Der Ausbruch des Hantavirus hat in einem Gefängnis in Chile zwei Todesopfer gefordert. Die Regierung hat für Montag (6.) einen Gesundheits-Alarm für die Region Bio Bio (Süden) angekündigt. Nach Angaben von Gesundheitsminister Jaime Mañalich stehen fünf Häftlinge unter ärztlicher Beobachtung, die Situation wird als ernst bezeichnet.
„Die Situation in der Strafanstalt El Manzano (500 Kilometer südlich von Santiago) ist ernst. Wir schließen nicht aus, dass die Waldbrände in der Region für den Ausbruch der Seuche verantwortlich sind“, erklärte Gouverneur Victor Lobos. Nach seinen Worten fliehen die für die Übertragung des Hantavirus verantwortlichen Nagetiere vor den Flammen und tragen während ihrer Futtersuche in der Stadt zur rasanten Verbreitung der Seuche bei.
Der Hantavirus verursacht Lungenerkrankungen, akutes Nierenversagen (Nephrotisches Syndrom) oder schwere hämorrhagische Fiebererkrankungen. Die Übertragung geschieht durch verschiedene Nager, die mit dem Speichel, den Fäkalien und dem Urin (Virurie) große Mengen an Erregern ausscheiden. Bei den Nagern sind vor allem Mäuse als Überträger bekannt. Die Tiere erkranken jedoch nicht selbst, auch wenn sie, einmal infiziert, lebenslang infektiös bleiben. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt sowohl durch Kontaktinfektion als auch durch orale, überwiegend jedoch durch respiratorische Aufnahme der Erreger durch die Atemwege, seltener durch Nagetierbisse. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist nur in einem einzigen Fall in Südamerika beschrieben worden.
Leider kein Kommentar vorhanden!