US-Popdiva Whitney Houston ist am Samstag (11.) überraschend im Alter von 48 Jahren verstorben. Dies teilte die Sprecherin der Sängerin, Kristen Foster, am Abend mit. Houston wurde um 15.55 Uhr Ortszeit (0:55h MEZ) im Beverly Hills Hotel tot aufgefunden, eine halbstündige Wiederbelebung blieb erfolglos.
Die Todesursache wurde bislang nicht veröffentlicht, die Polizei schließt derzeit jedoch einen kriminellen Hintergrund aus. Laut der Webseite TMZ soll ein Mitarbeiter von Houston die Sängerin leblos im vierten Stock des Hotels leblos aufgefunden und den Sicherheitsdienst benachrichtigt haben. Dieser habe dann den Notruf gewählt.
Die erfolgreichste weibliche Künstlerin aller Zeiten hatte in den vergangenen Jahren mit massiven Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen und hatte sich zuletzt im Frühjahr 2011 einer Entziehungskur unterzogen. Der Superstar war für die Grammy Awards nach L.A. gereist, die im gleichen Hotel am heutigen Sonntag verliehen werden sollen. Ob die Veranstaltung nach dem überraschenden Tod Houstons stattfinden wird, ist noch unklar.
Houston hatte mit ihren zahlreichen Superhits in den achtziger und neunziger Jahren auch die Musik zahlloser Künstler in Lateinamerika beeinflusst. Sie hinterlässt eine 18-jährige Tochter aus ihrer Ehe mit dem R&B-Sänger Bobby Brown, von dem sie sich 2007 nach 15 Jahren scheiden liess.
Ich zähle mich glücklich, viele grosse Stimmen aus der Soul und Gospel Szene aus persönlichem Erleben zu kennen. Sogar in meinem Freundeskreis finden sich mehrere Sängerinnen, deren Potential selbst über das einer Mahalia Jackson hinaus geht. Mit den Zeiten ändern sich die Maßstäbe, nicht anders als im Sport.
Keine dieser Sängerinnen hatte jemals das Glück, oder das Pech, das Gehöhr eines grossen Publikums zu finden. Eine Stimme, wie die von Whitney Houston, hätte in diesem Kreis bestenfalls für den Chor gereicht. Jedoch in einer Welt, in der Madonna, Shakira und Lady Gaga als Ikonen der Gesangskunst gelten, wird eine Whitney Houston leicht zur Königin, wie eine Einäugige unter Blinden.
Für mich war sie stets eine der meist überschätzten Divas. Dies schlägt nun, nach ihrem traurigen Tod, noch weitaus höhere Wogen. Wenn sie dennoch Millionen von Menschen erfreut hat, dann hat sie der Welt mehr gegeben als mancher Nobelpreisträger.