Amalia Lacroze de Fortabat, eine der reichsten Frauen in Argentinien, ist am Samstag (18.) im Alter von 90 Jahren in ihrem Haus in Buenos Aires gestorben. Fortabat schuf die weltberühmte „Colleccion de Arte Amalia Lacroze de Fortabat“, ein Museum der Bildenden Künste in der Hauptstadt des südamerikanischen Landes.
Fortabat war lange Zeit Vorsitzende und Hauptaktionärin von Loma Negra, der größten Zementfabrik in Argentinien. Sie verkaufte das Unternehmen im Jahr 2005 für rund eine Milliarde US-Dollar an den brasilianischen Mischkonzern Grupo Camargo Correa und stellte einen großen Teil ihrer umfangreichen Kunstsammlung für das Museum zur Verfügung. Die Arbeiten an dem zweistöckigen, aus Glas, Stahl und Beton bestehenden, modernen Bauwerk begannen 2002. Es wurde am 22. Oktober 2008 eröffnet. Das Museum liegt am Ende des nördlichsten Hafenbeckens im Stadtteil Puerto Madero. Auf 6000 m² sind zwei Ausstellungsräume, eine Bibliothek, ein Auditorium, Büros und ein Café-Restaurant mit Blick auf die renovierten Hafenspeicher untergebracht. Die Sammlung beherbergt mehr als 230 Werke, darunter von den argentinischen Künstlern Prilidiano Pueyrredón, Benito Quinquela Martín, Emilio Pettoruti, Lino Enea Spilimbergo, Xul Solar und Europäer wie Marc Chagall, Salvador Dalí, Gustav Klimt, William Turner und Auguste Rodin. Eine eigene Galerie ist dem argentinischen Maler Antonio Berni vorbehalten, eine weitere Porträts der Familie Fortabat.
„La Dama de Cemento“ (Zement-Dame), die laut Forbes ein Vermögen von rund 1,8 Milliarden Dollar besaß, war die Tochter einer großbürgerlichen Familie und Enkelin des Erbauers des ersten Straßenbahn-Netzes in Argentinien. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1976 übernahm sie das Unternehmen und blieb für fast 25 Jahre an der Firmenspitze. Ihre Leidenschaft für Kunst führte dazu, dass sie eines der modernsten Museen Lateinamerikas bauen ließ. Fortabat zählte zu den mächtigsten Frauen in Argentinien und war Goodwill-Botschafterin des Landes. Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen und war Vorstandsmitglied des Metropolitan Museum of Art in New York.
Ihre Beerdigung wird nach Angaben aus ihrem Umfeld im engsten Familienkreis stattfinden.
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