Venezuela: Capriles von Beleidigungen der Regierung unbeeindruckt

capriles

Datum: 19. Februar 2012
Uhrzeit: 11:57 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Kampf zwischen Zukunft und Vergangenheit

Henrique Capriles Radonski, Kandidat der Opposition für die Präsidentenwahl am 07. Oktober, zeigt sich von den Beleidigungen der Regierung und der Fäkalsprache des Präsidenten Hugo Chávez noch unbeeindruckt. In einem Interview bezeichnete er den bolivarischen Führer als angeschlagenen Boxer, der sich der Realität seiner Niederlage bewusst wird. „Die permanenten Beleidigungen und Disqualifikationen sind typisch für einen angeschlagenen und erschöpften Boxer, der von einem jungen Herausforderer einen schweren Treffer nach dem anderen erhält. Es ist der Kampf von David gegen Goliath. Ich habe keine Angst vor meinem Konkurrenten und werde mich auch nicht von den Drohungen der Regierung einschüchtern lassen“.

Das Simon Wiesenthal Center in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires hatte den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez bereits am Freitag (17.) aufgefordert, seine diffamierenden Angriffe und Äußerungen gegen den Oppositionskandidaten Henrique Capriles zu zügeln. Staatliche Medien und Mitglieder der Regierung hatten Capriles mehrfach als Nazi bezeichnet und seine jüdische Herkunft kritisiert. Vorläufiger Höhepunkt war der Bericht eines staatlichen Mediums, in dem Capriles des Oralsexes mit einem Mann bezichtigt wurde.

„Zwischen uns liegen 18 Jahre Altersunterschied, dies ist ein Generationssprung. Wir erleben hier keine sozialistische Regierung, sondern faschistisches Verhalten. Ich spreche nicht über die Beleidigungen von Chávez, sie sind mir egal. Wir hatten bei den Wahlen am vergangenen Wochenende 3 Millionen Wähler/innen, im Oktober werden 10 Millionen für uns stimmen. Im übrigen bin ich von den Anfeindungen in keinster Weise überrascht, diese Regierung disqualifiziert sich selbst. Ich verschwende meine Energie nicht für dieses Geplänkel, welches an eine kaputte Schallplatte erinnert“, so Capriles.

Der Sohn jüdisch-polnischer Einwanderer wies darauf hin, dass die Unterstützung für die derzeitige Regierung bei 48% liegt. „Meine Partei heißt Venezuela. Dies ist kein Wortspiel, sondern eine Überzeugung. In unserem Land findet ein Kampf zwischen Zukunft und Vergangenheit statt. Ich diene nur zwei Herren: Gott und den Menschen. Die Regierung träumt seit Jahren, ich ändere die Träume in etwas Greifbares. Diese Regierung ist nicht sozialistisch. Sie verwendet den Begriff Sozialismus, um den Armen im Land ein Bild zu vermitteln. In Wahrheit legt sie ein absolut faschistisches Verhalten an den Tag. Hier wird alles verstaatlicht, private Initiative haben keinen Platz“.

Laut Capriles ist das Ergebnis der Regierungspolitik im ganzen Land zu besichtigen. Für ihn werden die kommenden Monate bis zur Wahl deshalb zum Kontrastprogramm. „Die nächsten Monate werden zur Konfrontation der Ideen und Visionen. Die jetzige Regierung schaut in die Vergangenheit, die Zukunft kommt mit uns“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Der Bettler

    Sowas braucht Venezuela,klug,gebildet und jeglicher Anfeindung und Fäkalsprache von Chavez gefeit.Das bringt den armen im Geiste noch mehr auf die Palme.Außerdem hat Capriles laut und deutlich gesagt,daß er den Großteil von Chavez ins Leben gerufenen Misonen beibehalten will.
    Ich glaube,die Venezulanos wissen gar nicht mehr,was es heißt eine freie
    Meinung zu haben,selbständig zu aggieren,und nicht auf die Brösel zu warten,die ihnen dieser Hampelmann zuwirft.

    • 1.1
      Martin Bauer

      Die „Missionen“ des H.C. sind nichts anderes als Alibi Projekte, um Milliarden ausgeben zu können, wofür dann allerdings nichts geliefert wird. Deshalb werden ja auch fast all diese Programme an ausländische Firmen übertragen, die dann nichts liefern müssen, sondern nur das Geld verteilen.

      Mir, als Inhaber einer ausländischen Firma, wurden inzwischen vier mal soche Projekte angeboten. Die Vorgaben waren stets die gleichen:
      • Die volle Zahlung wird SOFORT nach Unterzeichnung des Vertrages geleistet.
      • Mit der Leistung könne ich mir Zeit lassen. Die könne mir in Grunde egal sein, wenn ich mein Geld hätte (d.h. die Brüder hatten keinen Bock auf die damit auch für sie verbundene Arbeit).
      • Jegliche mündliche oder schriftliche Vereinbarung sei Null und Nichtig, falls die Regierung wechselt.

      Ich habe stets geantwortet, dass ich mit dieser Regierung kein Geschäft machen kann, ob ich will oder nicht, weil man mir sonst im Rest der Welt alle Türen vor der Nase zuschlägt. Die Typen haben das voll verstanden und ohne ein unfreundliches Wort akzeptiert.

      Ich muss zugeben, die Versuchung war gross, JA zu sagen um in kürzester Zeit Multimillionär zu sein. Ich weiss den Wert des Geldes zu schätzen und bin absolut kein Engel. Viele halten mich für bescheuert, Venezolaner wie Deutsche, aber irgend etwas in mir blockiert.

      Wenn Capriles Präsident wird, schlage ich gerne ein, falls dann immer noch jemand was von mir will. Doch dann gibt es für gutes Geld auch gute Leistung.

    • 1.2
      peterweber

      Wir alle können nur eines „HOFFEN“
      Hoffen dass es wieder Bergauf geht mit diesem schönen Land und hoffen, dass wieder vermehrt Recht und Ordnung und weniger Kriminalität kommen. Mehr als dies können wir nicht, denn die Entscheidung liegt einzig und alleine beim venezolanischen Volk.

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