Brasilien: Neue Offensive gegen chinesische Produkte

Datum: 25. Februar 2012
Uhrzeit: 18:58 Uhr
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Autor: Redaktion
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► Betrug und betrügerische Praktiken dramatisch reduzieren

Die brasilianische Regierung bereitet eine neue Offensive vor, um die Einfuhr minderwertiger Produkte aus China und anderen asiatischen Ländern zu verhindern. Ein dicht gewebtes Kontrollnetz wird an den Grenzen des Landes sämtliche Waren auf die Normen des nationalen Instituts für Messwesen, Normung und Industriequalität (INMETRO) überprüfen. Jede Lieferung, welche die vorgegebenen Identifikationen an den INMETRO-akkreditierten Prüfstellen nicht erfüllt, wird an der Einfuhr in das größte Land Südamerikas gehindert.

Die beispiellose Aktion, die im zweiten Quartal dieses Jahres beginnen wird, soll die heimische Industrie und den Verbraucher schützen. Sie wird vom brasilianischen Finanzamt (Receita Federal) in Partnerschaft mit Inmetro angeordnet. Auf der Prioritätenliste der Behörden steht die Überwachung von Textilien, Stahl-, Autoersatzteilen und Produkte für Kinder, vor allem Spielzeug. Die Kontrollen finden an den wichtigsten Häfen und Flughäfen statt, überprüft werden mehr als 400 Produktfamilien (240.000 Modelle verschiedener Waren).

In einem zweiten Schritt wird die Inmetro auch Tests durchführen, um z.B. Raubkopien zu beschlagnahmen. Laut João Jornada, Präsident von Inmetro, wird alleine die Ankündigung des neuen Kontrollmechanismusses Betrug und betrügerische Praktiken „dramatisch reduzieren“. Nach Angaben des Sekretariats für internationale Angelegenheiten ist die Vereinbarung unterschriftsreif und wird in den kommenden Wochen unterzeichnet werden. Die Mitarbeiter des Finanzministeriums sind bereits geschult und können auf die Datenbank von Inmetro zugreifen.

Offizielle Statistiken belegen, dass im letzten Jahr an den Grenzen des Landes Brillengläser und Gestelle im Wert von knapp 49 Millionen Euro beschlagnahmt wurden. Gefälschte Zigaretten, Tabakwaren und dergleichen schlugen mit 50 Millionen Euro zu Buche. Ebenfalls wurden Textilien und Bekleidung im Allgemeinen für 7,7 Millionen Euro sichergestellt.

Viele der sichergestellten Produkte gelten für die Gesundheit und Sicherheit der brasilianischen Konsumenten als schädlich. Eines der besten Beispiele kann anhand der Statistik der Bundesanstalt für Straßenwesen nachgewiesen werden. Diesen Daten zufolge sank die Zahl der Todesfälle bei Kindern bis 7 Jahre auf brasilianischen Straßen um 41,18% im ersten Halbjahr 2011 zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Laut dem Bericht ist einer der Hauptgründe für diesen Rückgang die Verwendung von zertifizierten Rückhalteeinrichtungen für Kinder, welche von Inmetro im Jahr 2007 zertifiziert wurden und seit September 2010 in jedem Pkw zwingend erforderlich sind.

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