Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat davor gewarnt, dass Drogenkartelle zu einer wachsenden Bedrohung für die Demokratie in Lateinamerika werden. Laut Adam Blackwell, Sicherheitssekretär der OAS, bedrohen die Kartelle Politiker und beeinflussen damit den Wahlausgang des jeweiligen Landes. Blackwell stellte fest, dass die kriminellen Vereinigungen sogar eigene Kandidaten in den Wahlkampf schicken.
Bei einer zweitägigen Konferenz über grenzüberschreitende Kriminalität trafen sich mehrere Staatsanwälte aus ganz Lateinamerika in Mexiko-Stadt. Der mexikanische Präsident Felipe Calderón wies in seiner Rede vor den Delegierten darauf hin, dass die Länder in Nord-und Südamerika zusammenarbeiten müssen, um die kriminellen Banden zu besiegen. „Angesichts der grenzüberschreitenden organisierten Kriminalität müssen wir eine internationale Front bilden. Wir sind mit dieser Problematik konfrontiert und können eine Lösung der Herausforderungen nicht alleine schaffen“, so Calderón, der den Kampf gegen Mexikos Drogenkartelle zur zentralen Politik seiner Präsidentschaft gemacht hat. Nach offiziellen Zahlen der Regierung sind seit 2006 mehr als 45.000 Mexikaner/innen im Zusammenhang mit der Drogengewalt gestorben.
Der Fluss des südamerikanischen Kokains in die USA hat Zentralamerika, besonders Guatemala, Honduras und El Salvador, zu einer der gewalttätigsten Regionen der Welt gemacht. „Kriminalität und Gewalt sind heute die größte Bedrohung für die Sicherheit in unserer Region“, erklärte Blackwell. „Die wachsende Beteiligung von kriminellen Banden in den Wahlprozessen verschiedener Staaten ist ein weiterer Ausdruck der Risiken, welche die organisierten Kriminalität für den Erhalt der Demokratie darstellt“, fügte er hinzu. Nach seinen Worten gab es in Nord-und Südamerika 150.000 Morde im Jahr 2010.
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