Katholische Laien von Raúl Castros leeren Versprechungen frustriert

Datum: 07. März 2012
Uhrzeit: 08:36 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Kirchenmagazin fordert grundlegende Reformen und politische Vielfalt

Das Magazin des Laienrats der Erzdiözese Havanna „Espacio Laical“ fordert in einem Artikel vom Dienstag (6.) einen grundlegenden Wandel in Kuba und Raum für politische Vielfalt. Laut der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) erklärte „Espacio Laical“, dass die schwachen Resultate der Konferenz der Kommunistischen Partei am 24. Februar 2012 Frustration in weiten Teilen der Bevölkerung erzeugt haben. Demnach mache das Fehlen von strukturellen Reformen es dem Land unmöglich, die Krise zu überwinden. Der Laienrat hoffe, dass Papst Benedikt XVI. während seines Besuches vom 26. bis 28. März 2012 seine persönliche Unterstützung für das kubanische Volk zeigen und dazu beitragen werde, „den Pfad des nationalen Umbruchs weiter zu verfolgen und neue Türen zu öffnen“.

Nach Angabe von „Espacio Laical“ besuche der Papst Kuba, um die katholische Kirche in ihrer Mission zu bestätigen, für das Wohlergehen, die Versöhnung und den Dialog aller Kubaner zu sorgen. Orlando Márquez, Direktor des Kirchenmagazins „Palabra Nueva“ ist der Ansicht, dass “der Papstbesuch zufällig oder beabsichtigt genau in einer Zeit einer wechselnden Realität auf der Insel“ stattfindet. Die Kirche nähme die Forderungen der Bevölkerung ernst und berücksichtige die Vorfälle, die sich in den vergangenen Jahren auf Kuba ereignet haben. „Ohne eine neue politische Vielfalt wird es schwierig, das wünschenswerte soziale Gleichgewicht herzustellen. Und eben dieses Gleichgewicht erfordert die Präsenz der Kirche“, so Márquez.

387 Regimekritiker im Februar 2012 verhaftet
Im vergangenen Monat wurden nach Angaben der Nachrichenagentur Hablemos Press 387 Dissidenten, Menschen- und Bürgerrechtsaktivisten aus politischen Motiven verhaftet. Die meisten von ihnen wurden nach stundenlangen Aufenthalten auf Polizeistationen und in Gefängniszellen, Misshandlungen und Schlägen wieder freigelassen. Andere, etwa Yasmín Conyedo, unabhängige Journalistin und Mitglied der Bürgerrechtsorganisation “Damen in Weiß” und ihr Ehemann Yusmani Rafael Álvarez, befinden sich seit Wochen in Haft. Wie die IGFM berichtete, wurden die Regimekritiker am 8. Januar 2012 in Santa Clara verhaftet, aber nicht freigelassen, obwohl die Anklage gegen sie bereits fallengelassen wurde.

Die IGFM erinnert daran, dass Papst Johannes Paul II. den kubanischen Bürgern während seines Besuches auf der Insel im Januar 1998 mit Nachdruck erklärte, sie werden und müssten selbst die Protagonisten ihrer eigenen Geschichte sein. Die Forderung nach politischer Vielfalt sei daher mehr als nur gerechtfertigt, ein politischer Dialog, an dem alle Kubaner teilnehmen können, längst überfällig.

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