Brasilien: Verwendung von Plastiktüten wird eingeschränkt

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Brasilien will Plastik-Tragetaschen abschaffen (Foto: Elza Fiuza/ABr)
Datum: 10. März 2012
Uhrzeit: 18:08 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Verschmutzung und Verschandelung der Umwelt

Die Verschmutzung und Verschandelung der Umwelt mit Plastiktüten ist in Brasilien allgegenwärtig und ein viel diskutiertes Thema. Inzwischen gibt es in mehr als 60% der brasilianischen Landeshauptstädte – 17 von 27 – Gesetze zum Verbot oder zur Regelung der Verwendung von Plastiktüten in Supermärkten und anderen Geschäften. In mindestens drei Bundeshauptstädten – Manaus, Fortaleza und Curitiba – gibt es laufende Projekte zu dem Thema.

Seit mehreren Wochen wurde im Bundesstaat São Paulo und in der Großstadt São Paulo die bisher übliche kostenlose Ausgabe von Plastiktüten gestoppt. Ein entsprechendes Gesetz über ein Verbot wurde allerdings für verfassungswidrig erklärt. Mit dem Verband der Supermärkte wurde eine Vereinbarung unterzeichnet, die bis zum 03. April das Angebot eines kostenlosen Kartons oder den Verkauf einer biologisch abbaubaren Tüte für 0,19 Reais (0,08 Euro) und sogenannte „Ecobags“ (Tragetasche) für 1,80 Reais (0,77 Euro) vorsieht. Ab dem 4. April sollen die Verbraucher ihre eigene Einkaufstasche mitführen.

Verbraucherschutzorganisationen wiesen darauf hin, dass die Konsumenten angesichts der neuen Regelung verunsichert seien. In der Vergangenheit wurde die vom Supermarkt gratis zur Verfügung gestellte Plastiktüte sehr oft vom Kunden als Müllbeutel verwendet. Nun müssen die Verbraucher für Müllbeutel aus Plastik Geld bezahlen, eine umfassende Informationspolitik fand nicht statt.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Holger

    Schön und gut! Schon vor 7 Jahren war ich von der Plastiktütenflut in den Supermärkten verärgert, weil ich aus Deutschland anderes gewohnt war.
    Doch wird das wirklich die Produktion von Plastiktüten vermindern?
    Es ist tatsächlich so das alle Tüten i.d.R. als Mülltüten recycled werden!

    D.h. auch nach Einführung der neuen Gesetze muss der Müll zwangsweise in Plastiktüten landen, da er (gerade organischer Abfall) aus hygienischen Gründen nicht ohne Tüten in den Müllschlucker soll. In Einfamilienhaushalten, wo der Müll direkt in die große Tonne kann, macht das ganze noch Sinn aber wieviel Millionen Menschen wohnen in Hochhäusern, wo erst eine tütenlose Müllinfrastruktur geschaffen werden müsste?
    Bei uns landet nämlich keine Tüte einfach so im Müll und wird als Mülltüte verwendet.
    Also Tüten kostenpfluchtig machen schafft auf jeden Fall den bewußteren Umgang und kann nur ein kleiner Anfang sein!

  2. 2
    Martin Bauer

    Etwa so wie in Deutschland, wo man den Müll in eine Plastiktüte mit amtlichem Gemeindesiegel stopfen muss, die ein Schweinegeld kostet?

    Ich bin auch für eine Lösung des Problems, aber nicht für eine, die den Bürger nur schröpft, das Problem aber nur verlagert oder behördlich lizensiert.

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