Lira Júlia ist erst sieben Jahre alt und bereits die neue Königin der Sambaschule Viradouro. Als Sambakönigin wird sie am nächsten Wochenende beim Karneval in Rio ihre Sambaschule anführen. Nach Protesten mehrerer Kinderschutzorganisationen prüft nun ein Richter den Einsatz von Júlia, deren Rolle traditionell eigentlich von Frauen in gewagten Kostümen durchgeführt wird.
Der Vater des Mädchens ist gleichzeitig Vorsitzender der Gruppe Viradouro. Er argumentierte, dass Julia ein natürliches Talent hat und ihr der 80 minütige Auftritt in der erdrückenden Hitze des Sommers in Rio de Janeiro nichts ausmache. Sie sei zwar ein Kind, habe aber das Zeug um Königin zu sein. Ihr Kostüm werde auch alles andere als freizügig sein.
Brasilien leidet seit Jahren unter der sexuellen Ausbeutung von Kindern, vor allem im Amazonas-Gebiet. Wenn Júlia der Einsatz als Königin erlaubt wird, nährt dies in der brasilianischen Gesellschaft die Behauptung Kinder als sexuelle Objekte einzusetzen“, teilte Charles Nikodemus, Direktor des staatlichen Rates für die Verteidigung von Kindern und Jugendlichen in Rio de Janeiro mit.
„Wir sind nicht gegen die Beteiligung von Kindern während des Karnevals, dies ist Teil der brasilianischen Kultur“, so Nikodemus. „Was wir nicht akzeptieren, ist der Einsatz eines Mädchens von 7 Jahren in einer Rolle die traditionell den sexuellen Carakter des Karnevals unterstreicht.